Kindheit und Jugend

Weinendes Kind

Kurz nach dem Krieg geht es auch für die Kinder erst einmal zums Überleben. So langsam stellt sich der Alltag ein und ein Stückchen Normalität. 

Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren
Weinendes Kind
Die Kindheit nach dem Krieg war für die meisten Kinder gar nicht so einfach. [ © Bundesarchiv, 146-1979-051-020 / CC BY-SA 3.0 DE ]

Kurz nach dem Krieg ging es für die Kinder ums Überleben. Nur langsam stellte sich der Alltag ein.

Nach und nach wurden die Schulen wieder aufgebaut. Doch das war gar nicht so einfach. Viele waren im Krieg zerstört worden. Es gab nur wenige Klassenzimmer. Manchmal saßen in diesen 150 Schülerinnen und Schüler. Manche Lehrer waren immer noch Nazis. Die Kinder sollten aber zur Demokratie erzogen werden. Und neue Lehrkräfte gab es noch nicht. Deshalb griff man auf Lehrkräfte zurück, die keine Nazis waren. Diese waren aber oft nicht zur Lehrerin ausgebildet worden.

Viele Kinder haben ihre ersten Lebensjahre im Krieg verbracht. Sie mussten schon früh viel Verantwortung übernehmen. Viele hatten ihre Väter verloren. Und die Mütter mussten viel und lange arbeiten. Einige mussten ihr Zuhause verlassen. Die Kinder übernahmen die Aufgaben der Eltern. Ältere Geschwister sorgten für die Jüngeren. Manche Kinder wurden sogar kriminell. Es entstanden Kinder- und Jugendbanden.

Die Kindheit war damals ganz schön anders. Kinderschutz gab es nicht. Väter rauchten im Auto. Es gab keine Gurte im Auto. Niemand trug einen Fahrradhelm. Kinder spielten vor allem auf der Straße. Ballettunterricht und Musikstunden konnten sich nur die Reichen leisten.

Die Erziehung der Kinder war manchmal mit harten Strafen verbunden. Wer nicht gehorchte, bekam den Rohrstock zu spüren. Schläge waren üblich, zu Hause und in der Schule. Auch das In-der-Ecke-Stehen war eine grausame Strafe. Oftmals wurden ehemalige Soldaten als Lehrkräfte eingestellt. Sie behandelten Schüler wie Soldaten. Die Prügelstrafe in der Schule wurde erst 1973 abgeschafft.

Die Kinder hatten damals nicht so viele Anziehsachen. Die Kleidungsstücke wurden immer an die jüngeren Geschwister weitergegeben. Zum Spielen trugen die Jungs meist kurze Hosen und ein Hemd. Die Mädchen trugen meist Röcke und lange, kratzige Strümpfe. Oft schützte man die Röcke mit einer Schürze. Am Sonntag zog man aber schicke Kleider an. Es gab für die Kinder Lackschuhe.

Die Jugend sucht in den Fünfziger Jahren nach Helden und Vorbildern. Besonders beliebt waren Schauspieler. Zum Beispiel die Amerikaner Marlon Brando und James Dean.