Städte in Trümmern

Deutschland war im Sommer 1945 ein Bild des Grauens und der Trümmer. Viele Straßen waren nicht begehbar, weil sie mit Trümmern übersät waren. Brücken, Tunnel und Überführungen waren zerstört. Die meisten Menschen mussten, um an ihr Ziel zu kommen, weite Wege in Kauf nehmen. Viele Bewohner der ausgebombten Städte standen noch unter Schock.

Der Wohnraum war zu großen Teilen zerstört

Viele Großstädte waren durch den Häuserkampf und die Bombeneinschläge verwüstet worden. Mehr als die Hälfte des Wohnraumes war in vielen Städten zerstört. So lebten zum Beispiel in der Großstadt Köln vor dem Krieg noch 750 000 Menschen, nach dem Krieg waren es nur noch 40 000. Jetzt ging es erst einmal darum aufzuräumen. Die Trümmerfrauen  befreiten die Städte von Schutt und Asche. Erst dann war es überhaupt möglich, an den Wiederaufbau zu denken. Waren doch etwa 50 Prozent des Wohnraums in manchen Städten gar nicht mehr vorhanden.

Nichts funktionierte mehr

Die U-Bahnen funktionierten nicht, die Straßenbahnschienen waren zerbombt und die Gleisanlagen für die Züge ebenfalls zerstört. Es fehlte an Trinkwasser, aber auch an Strom und Gas. Außerdem strömten in viele Städte jeden Tag Flüchtlinge, die Aufnahme und Unterkunft suchten, die essen und trinken wollten. Sie waren erschöpft und krank. Eine medizinische Versorgung gab es fast gar nicht. Doch auch die einheimischen Bewohner hatten oft ihre Wohnungen verloren und waren auf der Suche nach einem Ort der Sicherheit. Vor allem die Kinder mussten unter dieser Situation leiden. Viele hatten ihre Eltern verloren und waren zu Waisen geworden. Nicht selten mussten sich Kinder ganz allein irgendwie durchschlagen. Zahlreiche Kinder waren von ihren Eltern getrennt und wussten nicht, wo diese sich aufhielten. Die Väter waren häufig in Kriegsgefangenschaft geraten.