Erstes Retortenbaby

Was ist künstliche Befruchtung?

Wenn ein Mann und eine Frau sich sehnlichst ein Baby wünschen, es aber nicht zu einer Schwangerschaft kommen will, dann kann man ein Baby auch durch eine künstliche Befruchtung zeugen. Das Spermium des Mannes wird dann im Labor mit der Eizelle der Frau zusammengebracht. Die so befruchtete Eizelle wird der Frau dann eingesetzt.
 

Was ist ein Retortenbaby?

Das Wort Retortenbaby bezieht sich auf die Retorte. Das ist ein Gefäß mit einer bestimmten Form. Wenn man sagt, dass etwas "aus der Retorte" kommt, meint man, dass es künstlich hergestellt wurde, so wie bei einem Retortenbaby Spermium und Eizelle künstlich zusammengebracht werden.
 

Erstes Retortenbaby der Welt

Das erste Baby, das auf diese Weise "im Reagenzglas" gezeugt wurde, kam am 25. Juli 1978 in Großbritannien auf die Welt. Ihr Name ist Louise Joy Brown. Sie war das erste Retortenbaby der Welt. Damals war das eine Sensation!

Dass eine solche künstliche Befruchtung überhaupt möglich war, hatte man sich lange nicht vorstellen können. Möglich gemacht hatte den Erfolg der britische Wissenschaftler Robert G. Edwards. Er hatte in den 60er und 70er Jahren Forschungen zur künstlichen Befruchtung betrieben.

Schon damals gab es Stimmen, die diese Zeugung auf nicht-natürlichem Weg ablehnten. Was für kinderlose Paare ein Segen ist, lehnt z. B. die katholische Kirche vehement ab. Inzwischen sind jedoch weltweit mehrere Millionen Kinder auf diese Weise gezeugt worden. Louise bekam übrigens noch eine Schwester - auch sie wurde künstlich gezeugt.
 

Erstes Retortenbaby in Deutschland

Das erste deutsche Retortenbaby kam übrigens 1982 zur Welt: ein Junge namens Oliver. Weil bei jeder Behandlung drei Eizellen eingesetzt werden, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, dass sich eine von ihnen in der Gebärmutter der Frau einnistet, kommt es häufiger zu Zwillings- oder Drillingsschwangerschaften.

Viele Paare benötigen allerdings mehrere Anläufe, denn oft nistet sich eben auch gar keine der befruchteten Eizellen ein.