Die SPD: die älteste Partei Deutschlands

Anfänge der SPD

Anfang der SPD: Erfurter Programm von 1891

Mit dem Erfurter Programm von 1891 näherte sich die Partei dem Marxismus an. Nach der Aufhebung der Sozialistengesetze gewann die SPD weitere Wähler und konnte bei den Wahlen im Jahr 1890 die meisten Stimmen verbuchen. Viele Arbeiter sahen in der SPD ihre Interessen vertreten. 19,8 Prozent der deutschen Wahlberechtigten wählten SPD. Allerdings durfte zu dieser Zeit noch nicht jeder einfach wählen und die Sitzverteilung im Parlament entsprach auch nicht den Wählerstimmen, die die einzelnen Parteien erreicht hatten.

Der Stimmenanteil der SPD wuchs

Die Sozialdemokraten hatten nach dem Fall des so genannten Sozialistengesetzes immer mehr Anhänger gefunden. Auch die sozialistischen Gewerkschaften fanden immer mehr Anhänger und zählten bis zum Jahr 1913 mehr als 2,5 Millionen Mitglieder. Zu Beginn seiner Regierungszeit wollte Kaiser Wilhelm II. es sich nicht mit den Sozialdemokraten verscherzen. So unterstützte er das Verbot der Sonntagsarbeit und die Beschränkung der Frauenarbeitszeit auf elf Stunden. Auch gab es eine Altersbeschränkung für Kinder bei der Fabrikarbeit, Kinder unter 13 Jahren durften nicht mehr beschäftigt werden.

Das war schon einmal ein kleiner Fortschritt, auch wenn die Arbeitsbedingungen für viele Menschen noch sehr hart waren.


Blick zurück

Ferdinand Lassalle (1825-1864) hatte 1863 den "Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein" gegründet, die erste deutsche Arbeiterpartei überhaupt.

1869 gründeten August Bebel (1840-1913) und Wilhelm Liebknecht (1826-1900) in Eisenach die "Sozialdemokratische Arbeiterpartei". Neben den Anhängern von Bebel und Liebknecht gab es auch viele Arbeiter, die die Ideen von Ferdinand Lasalle gut fanden, der sich stärker an den Vorstellungen von Karl Marx orientierte und revolutionärer dachte als Bebel.

1875 vereinigten sich beide Flügel/Lager zur "Sozialistischen Arbeiterpartei" und seit 1890 hieß die Partei dann "Sozialdemokratische Partei Deutschlands", abgekürzt SPD. So kennst du die Partei auch heute noch. Damit ist die SPD übrigens die älteste Partei Deutschlands.