Gleichschaltung der Kultur

Gleichschaltung der Kultur und die Reichskulturkammer

Warum wurde die Reichskulturkammer gegründet?

Um die Kultur im Deutschen Reich gleichzuschalten, wurde am 22. September 1933 die Reichskulturkammer gegründet. Ihr Sitz war in Berlin.

Präsident der Reichskulturkammer wurde Joseph Goebbels - der Reichsminister für Volksaufklärung und Propaganda - höchstpersönlich. Der Reichskulturkammer waren sieben einzelne Abteilungen untergeordnet, die den gesamten Kulturbetrieb im Deutschen Reich abdecken sollten. Dies waren Reichsfilm-, Reichsmusik-, Reichstheater-, Reichspresse-, Reichsschrifttumskammer, Reichskammer der bildenden Künste und Reichsrundfunkkammer.

Was war die Aufgabe der Reichskulturkammer im Nationalsozialismus?

Jeder, der sich im Deutschen Reich der Kultur verpflichtet fühlte, als Musiker, Schriftsteller, Schauspieler, Regisseur, Komponist, Maler, musste Mitglied der Reichskulturkammer werden. Doch die Kammer durfte eine Auswahl treffen. Damit konnten kritische Künstler an der Ausübung ihres Berufes gehindert werden. Die Kunst und Kultur der Weimarer Republik wurde von einer an Tradition und Geschichte orientierten Heimatkunst abgelöst. Dieser sollten sich Künstlerinnen und Künster verpflichtet fühlen. Vielfalt innerhalt des Kulturlebens war nicht gewünscht.

Gleichschaltung von Kunst und Kultur auf ganzer Linie

So war es letztlich nur den Künstlern möglich, ihren Beruf auszuüben, die im Sinne der Nationalsozialisten arbeiteten. Die Künstler, die nicht aufgenommen wurden, durften auch nichts mehr veröffentlichen und verloren die Möglichkeit, Geld zu verdienen. Es ging nicht nur darum, kritische Stimmen auszuschalten. Da man für die Aufnahme einen so genannten "Ariernachweis" benötigte, wurden Juden schon von vornherein ausgeschlossen. Die Gleichschaltung der Kultur im NS-Regime war vollendet. Ein wichtiges Instrument hierfür war das so genannte Reichskulturkammergesetz.

Viele Künstler konnten ihren Beruf nicht weiter ausüben

Moderne Künstler oder Künstler, die gar "entartete Kunst" produzierten, schloss man ebenfalls aus. Gerade für Künstler  war es besonders schlimm, nicht mehr arbeiten zu dürfen. Einmal fehlte ihnen die Grundlage, sich und ihre Familien ernähren zu können, zum anderen war für viele die Kunst auch eine wichtige Ausdrucksmöglichkeit für ihre Persönlichkeit. Und beides fehlte nun. Und nicht jeder Künstler fand sofort eine Alternative zu seiner alten Tätigkeit.

Viele Künstler flüchteten ins Ausland

In der Folge gingen viele Künstler aus dem nationalsozialistischen Deutschland ins Ausland und begaben sich damit ins Exil. Manche blieben in Deutschland und flüchteten in die so genannte Innere Emigration. Sie zogen sich ins Privatleben zurück und verkümmerten häufig, weil sie ihre Kreativität nicht mehr ausleben konnten. Doch oft war das ihre einzige Chance zu überleben.