Weihnachtsunruhen

12. - 29. 12. 1918

Weihnachten 1918: Kämpfe und Unruhen

Die Volksmarinedivision

Im November war die Volksmarinedivision gegründet worden. Zu ihr gehörten Matrosen der ehemaligen Kaiserlichen Marine, die sich den Aufständen der Novemberrevolution angeschlossen hatten.

Sie sollten für Ordnung in Berlin sorgen und der Polizei helfen. Die Matrosen quartierten sich im Berliner Stadtschloss ein, also der ehemaligen Wohnstätte des Kaisers, außerdem im Marstall (den ehemaligen Ställen).
 

Diebstahl im Schloss?

Am 12. Dezember wurde den Matrosen im Schloss vorgeworfen, dort Diebstahl begangen zu haben. Sie sollten das Schloss räumen und eine Entschädigung erhalten. Den Schlüssel sollten sie übergeben. Es kam tagelang zum Hin und Her zwischen den Beteiligten. Schließlich wurde sogar geschossen und zwei Matrosen wurden getötet. Der Stadtkommandant Otto Wels wurde von den Matrosen gefangen genommen.
 

Ebert ruft Soldaten zu Hilfe

Friedrich Ebert bat das Militär um Hilfe (siehe auch: Ebert-Groener-Pakt). Die drei Vertreter der MSDP gaben ihr Einverständnis und Schloss und Marstall wurden am 24. Dezember gestürmt.

Den Matrosen kamen aber nun Berliner Arbeiter und andere revolutionäre Soldaten zu Hilfe, sodass sich das Militär wieder zurückziehen musste. Es starben 56 Soldaten der Regierungstruppen, elf rote Matrosen sowie einige Zivilisten. Man spricht darum auch von der Blutweihnacht 1918.
 

Ende der Übergangsregierung

Als Folge der Kämpfe zerbrach die Übergangsregierung. Die USPD verließ nach hitzigen Diskussionen den Rat der Volksbeauftragten. Dies wurde in der Nacht vom 28. auf den 29. Dezember bekannt gegeben.
 

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