Rheinische Republik und Deutscher Oktober

10. - 25. 10. 1923

Aufstände 1923

Rheinische Republik

Im Rheinland gab es Separatisten, die eine eigenständige Republik, losgelöst vom Deutschen Reich, wollten. Am 21. Oktober riefen sie die Rheinische Republik aus. In Aachen, Koblenz, Bonn, Wiesbaden und Mainz wurden öffentliche Gebäude besetzt. Unterstützung fanden sie bei den französischen Behörden, denn Frankreich erhoffte sich auf diese Weise eine Kontrolle über das Rheinland.

Da im Rheinland nach den Bestimmungen des Versailler Vertrages kein Militär erlaubt war, konnte die Reichsregierung auch keine Soldaten einsetzen, um den Aufstand zu beenden. Die Mehrheit der Bevölkerung stellte sich jedoch gegen die Aufständischen und Mitte November errangen Bürgerwehren den entscheidenden Sieg, wodurch die Rheinische Republik zusammenbrach.
 

Aufstände in Sachsen und Thüringen: Deutscher Oktober

Nach dem Vorbild der Oktoberrevolution in Russland von 1917 rief die KPD zu einem deutschen Oktober auf. In Sachsen und Thüringen trat die KPD in die Regierung ein (10. Oktober in Sachsen, 16. Oktober in Thüringen). Zusammen mit linksgerichteten Sozialdemokraten stellte die KPD Kampfverbände zusammen, die die Revolution herbeiführen sollten. Diese wurden Proletarische Hundertschaften genannt.

Finanziell unterstützt wurde der Aufstand von der Komintern (Kommunistische Internationale), dem internationalen Zusammenschluss der kommunistischen Parteien. Am 23. Oktober marschierten Reichswehrtruppen in Sachsen ein, um den Aufstand zu beenden. In Thüringen löste sich das Kabinett freiwillig auf, nachdem die sächsische Regierung ihrer Ämter durch Reichspräsident Ebert enthoben worden war.
 

Hamburger Aufstand

Nur in Hamburg kam es noch zu einem Aufstand, dem so genannten Hamburger Aufstand. Vom 23. bis 25. Oktober stürmten einige hundert Kommunisten die Polizeireviere, um Gewehre zu erbeuten. Einer ihrer Anführer war Ernst Thälmann. Der Aufstand wurde durch die Hamburger Polizei schnell beendet, forderte jedoch mehr als 100 Tote und mehr als 300 Verletzte.
 

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