Wende in der Kulturpolitik der DDR

15. - 18. 12. 1965

Der Kurs in der Kulturpolitik wird wieder strenger

Nach dem VI. Parteitag 1963 hatte der Staat den Künstlern der DDR etwas mehr Freiheiten zugestanden. Auf dem 11. Plenum des ZK der SED wurde nun wieder ein neuer, strengerer Kurs in der Kulturpolitik angekündigt. Damit folgte man der Sowjetunion, wo seit dem Machtwechsel 1964 Leonid Breschnew ebenfalls wieder einen härteren Kurs fuhr.
 

Vorwürfe an die Künstler

Kritische Künstler wie der Sänger Wolf Biermann oder der Schriftsteller Stefan Heym wurden heftig kritisiert.

Vor allem Erich Honecker, Vollmitglied im Politbüro seit 1958, griff die Kulturschaffenden scharf an. Er warf ihnen zum Beispiel spießbürgerlichen "Skeptizismus" (Zweifel zu haben) vor und forderte, dass sie stattdessen einen parteilichen Standpunkt einnehmen sollten.
 

Zensur

In der Folge wurden zahlreiche Auftritte, Aufführungen und Veröffentlichungen verboten. Die Zensur griff wieder hart durch.

Auch Filme unterlagen der staatlichen Kontrolle. Verbotene Filme verschwanden in den Archiven und wurden nun auch als "Kellerfilme" bezeichnet. Dazu gehörten z. B. "Das Kaninchen bin ich", ein Film von dem Regisseur Kurt Maetzig von 1965, oder "Spur der Steine" vom Regisseur Frank Beyer aus dem Jahr 1966. Damit war der neue DDR-Film am Ende (siehe auch: Film).