Festnahmen führender Mitglieder der RAF

1. - 15. 6. 1972

Bundesweite Fahndung nach der RAF

Nach dem Anschlag auf das europäische Hauptquartier der US-Armee am 24. Mai 1972 durch die Rote Armee Fraktion (RAF) wurde eine bundesweite Fahndungsaktion koordiniert.

Fahrzeuge im gesamten Bundesgebiet wurden am 31. Mai kontrolliert, was ein Verkehrschaos auslöste, zunächst aber keine Fahndungserfolge brachte. Man begann Telefongespräche abzuhören, Anwälte zu beobachten, an Bahnhöfen und Grenzen verstärkt zu kontrollieren.

Öffentliche Einrichtungen wurden besonders gesichert. Die Attentate hatten die Bundesrepublik erschüttert.
 

Festnahmen der RAF-Mitglieder Baader, Raspe, Meins, Ensslin und Meinhof

Ein Anwohner in Frankfurt hatte den entscheidenden Hinweis gegeben: In einem Garagenhof konnten Andreas Baader, Jan-Carl Raspe und Holger Meins am 1. Juni festgenommen werden.

Eine Woche später, am 7. Juni, wurde Gudrun Ensslin in Hamburg gefasst. Sie hatte ihre Jacke in einer Boutique abgelegt. Die Verkäuferin sah darin eine Pistole und informierte die Polizei.

Ulrike Meinhof verließ Hamburg und tauchte in Hannover unter. Der Wohnungsinhaber aber rief die Polizei und Ulrike Meinhof wurde am 15. Juni festgenommen. Damit war die gesamte Führungsriege in Haft.

Ebenfalls festgenommen wurden Brigitte Mohnhaupt (9. Juni), Gerhard Müller (15. Juni, mit Meinhof), Siegfried Hausner (19. Juni), Klaus Jünschke und Irmgard Möller (beide 7. Juli).