Berliner Appell

25.01.1982

Frieden schaffen ohne Waffen

Rainer Eppelmann und Robert Havemann veröffentlichten am 25. Januar 1982 den "Berliner Appell - Frieden schaffen ohne Waffen".

Sie warnten vor einem Atomkrieg und forderten zur Abrüstung in Ost und West auf. Gefordert wurde auch das Recht auf freie Meinungsäußerung.
 

5 Fragen an die Regierung

An die Regierung der DDR wurden fünf Fragen gestellt:

"1. Sollten wir nicht auf die Produktion, den Verkauf und die Einfuhr von sogenanntem Kriegsspielzeug verzichten?
2. Sollten wir nicht anstelle des Wehrkundeunterrichts an unseren Schulen einen Unterricht über Fragen des Friedens einführen?
3. Sollten wir nicht anstelle des jetzigen Wehrersatzdienstes für Kriegsdienstverweigerer einen Sozialen Friedensdienst zulassen?
4. Sollten wir nicht auf alle Demonstrationen militärischer Machtmittel in der Öffentlichkeit verzichten und unsere staatlichen Feiern stattdessen dazu benutzen, den Friedenswillen des Volkes kundzutun?
5. Sollten wir nicht auf die Übungen zur sogenannten Zivilverteidigung verzichten? Da es im Falle eines Atomkrieges keine Möglichkeit einer sinnvollen Zivilverteidigung gibt, wird durch diese Übung nur den Atomkrieg verharmlost."

35 DDR-Bürger unterzeichneten den Berliner Appell, der im Westen veröffentlicht wurde. Die Unterzeichner bekannten sich damit als Oppositionelle. Sie mussten mit Maßnahmen der Unterdrückung rechnen wie den Verlust des Arbeits- oder Studienplatzes, Verhaftung, Hausdurchsuchungen und Ausweisungen.