Der Deutsche Werkbund

Deutscher Werkbund

Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es Tendenzen zu einem neuen sachlichen Stil. Einer ihrer Verfechter war der Architekt Hermann Muthesius. Er wandte sich strikt gegen Historismus und Jugendstil.

Zusammen mit dem Tischler und Möbelfabrikanten Karl Schmidt-Hellerau engagierte er sich dafür, den Deutschen Werkbund zu gründen. Schmidt-Hellerau hatte ebenfalls ein Ziel des späteren Bauhaus vorweggenommen, nämlich Möbel preiswert und in Serie herzustellen und Handwerker und Künstler als eine einzige Person zu sehen.
 

Die Gründung des Werkbunds

1907 wurde der Deutsche Werkbund gegründet. Künstler, Handwerker und Unternehmer sollten darin zusammen wirken. Dabei ging es zunächst vor allem um das Kunstgewerbe, also um Gebrauchsgegenstände, die jedoch künstlerisch hergestellt wurden.

Die Industrie sollte mit ins Boot geholt werden. Statt billiger Ware sollte hochwertige Qualität hergestellt werden, die dennoch bezahlbar sein sollte.

Der Anspruch war dabei, vom Kunstgewerbe aus aber auch weitere Kreise zu ziehen, vom alltäglichen Gebrauchsgegenstand bis hin zur Architektur, nach dem Motto: Vom Sofakissen zum Städtebau.
 

Ausstellungen vom Deutschen Werkbund

1914 fand die erste Ausstellung des Deutschen Werkbundes statt, der mehrere weitere in den 1920er und 1930er Jahren folgten. Dabei ging es in den Ausstellungen 1914 in Köln und 1927 in Stuttgart vor allem um das Wohnen.

In Köln wurden 50 Gebäude gezeigt als Beispiele für das "Neue Wohnen". Anders als in Köln blieben die Gebäude der beispielhaften Weißenhof-Siedlung in Stuttgart stehen und wurden vermietet. Sie stehen heute unter Denkmalschutz.
 

Mitglieder im Werkbund

Walter Gropius, der berühmte Bauhaus-Gründer, war ebenso Mitglied des Werkbundes wie Ludwig Mies van der Rohe und El Lissitzky. Auch Politiker wie Konrad Adenauer oder Gustav Stresemann waren Mitglieder im Werkbund.