Nickelodeon und Traumfabrik Hollywood

Nickelodeon Filme

Parallel zum Kino-Boom in Deutschland entwickelte sich auf der anderen Seite des Atlantiks in Amerika ebenfalls eine enorme Filmindustrie.

Das Kino hieß hier übrigens zunächst Nickelodeon. Einen Nickel kostete der Eintritt, das waren 5 Cent. Und ein Odeon war ein anderes Wort für Theater.
 

Hollywood

In Hollywood wurde schon ab 1911 der Grundstock zur späteren "Traumfabrik” gelegt, als der erste Filmproduzent Nestor sich hier niederließ. 1919 folgten viele weitere, darunter  die späteren großen Filmproduzenten William Fox und Samuel Goldwyn.

Kalifornien bot sich auch als guter Drehort an, weil dort die Sonne besonders häufig schien und man zum Drehen auf die Helligkeit angewiesen war. Praktisch war auch, dass rund um Hollywood verschiedene Landschaften zur Verfügung standen: Berge genauso wie Wüste und Meer oder Orangenhaine.

1923 wurde das berühmteste Werbeschild der Welt errichtet: der Hollywood-Schriftzug, damals übrigens noch als Hollywoodland.
 

Komiker aus Amerika - auch in Deutschland beliebt

Die amerikanischen Filme erfreuten sich auch in Europa großer Beliebtheit. Charlie Chaplin, Buster Keaton, die Marx Brothers und Harold Lloyd waren Meister der Slapstick-Komödien und auch in Deutschland populär. Die Komiker Stan Laurel und Oliver Hardy arbeiteten ab 1926 zusammen und wurden in Deutschland als Dick & Doof bekannt.

Slapstick-Komödien zeichnen sich durch Situationskomik aus, die ohne Worte auskommt, z. B. das Ausrutschen auf einer Bananenschale. Die meisten Stars stiegen schnell auf den Tonfilm um, nur Chaplin wartete lange damit, selbst in "Moderne Zeiten" von 1936 verzichtete er darauf zu sprechen.
 

Deutsche Stars in Hollywood

Auch viele deutsche Stars gingen nach Hollywood. Emil Jannings erhielt nicht nur den ersten Oscar überhaupt, sondern machte auch in Amerika Karriere. Mit der Einführung des Tonfilms kam er jedoch zurück.

Marlene Dietrich kehrte Deutschland gleich nach ihrem Erfolg in "Der blaue Engel" im Jahr 1930 den Rücken. Das gleiche galt für viele Regisseure. Nach der Machtübernahme der Nazis 1933 verschärfte sich die Abwanderung um ein Vielfaches.
 

Das Starsystem

In Hollywood wurde auch das Starsystem erfunden. Es entstand in den 1920er Jahren. Die Schauspieler mussten sich an eine einzige Filmproduktionsfirma binden, zum Beispiel an Metro-Goldwyn-Meyer.

Der Star verpflichtete sich für mehrere Jahre, nur für diese eine Firma zu arbeiten und eine bestimmte Anzahl an Filmen pro Jahr zu drehen. Die Stars wurden im Gegenzug mit großzügigen Gagen belohnt.

Von der Marketingabteilung wurden die Stars oft mit einem bestimmten Image ausgestattet, also einem bestimmten Bild, das die Öffentlichkeit von ihnen haben sollte und das sie dann zu erfüllen hatten. Manchmal wurden Lebensläufe ganz neu erfunden…

Das Starsystem gab es in Hollywood bis in die 1950er Jahre. Die neuen Verträge verpflichteten die Stars nur noch zu einem bestimmten Film.