Die Revolution und die SPD

Die SPD in der Novemberrevolution

Die Spaltung der SPD

Als die SPD zu Beginn des Ersten Weltkriegs ihre Zustimmung zu den Kriegskrediten gab, war der linke Flügel damit nicht einverstanden. Er spaltete sich schließlich 1917 von der SPD ab. Die neue Gruppierung nannte sich nun USPD: Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands. Im April 1917 wurde sie gegründet, ihr Vorsitzender wurde Hugo Haase.

Um sich von der USPD zu unterscheiden, wurde der bestehende Teil der SPD nun (bis 1919) auch MSDP genannt (Mehrheitliche Sozialdemokratische Partei Deutschlands), man spricht auch von den Mehrheitssozialdemokraten.
 

Die MSDP

Die SPD war maßgeblich mit an der Revolution beteiligt, gleichzeitig wehrte sie weitergehende Umsturz- und Änderungsversuche ab, indem sie sich gegen die USPD und gegen den Spartakusbund stellte. Die Regierungsgeschäfte wurden in die Hände Friedrich Eberts (SPD) gegeben.

Philipp Scheidemann (SPD) kam Karl Liebknecht (Spartakusbund) mit der Ausrufung der Republik zuvor und im Rat der Volksbeauftragten setzte sich die SPD schließlich durch. Den Spartakusaufstand ließ Ebert niederschlagen.
 

Viele wählen SPD

Die Mehrheit stand sowohl bei der Versammlung im Zirkus Busch als auch beim Berliner Reichsrätekongress hinter der SPD. Bei der Wahl zur ersten Nationalversammlung erhielt die SPD 38 Prozent der Stimmen und wurde so die stärkste Kraft. Die SPD war eine der Parteien, die die Weimarer Republik maßgeblich mit trug.


Blick zurück

Das Deutsche Reich hatte sich im 20. Jahrhundert zu einem Industriestaat gewandelt. Nicht nur die Bevölkerung war stark gewachsen, sondern es gab auch immer mehr Fabriken und somit immer mehr Arbeiter. Ab 1880 kam es mit dem Durchbruch der Elektrotechnik noch einmal zu einem großen Wachstum der Industrie. Es gab Straßenbahnen, elektrisches Licht, Telefone und Elektromotoren. Für all dies entstanden natürlich weitere Fabriken, überall wurden Arbeiter gebraucht. Autos und Maschinen wurden gebaut, Kunstdünger und Produkte der chemischen Industrie wurden hergestellt.

Die Arbeiter wollten nicht alle Bedingungen ihres harten Arbeitslebens hinnehmen und begannen sich zunehmend zu organisieren. Viele traten dem Allgemeinen Deutschen Arbeiterverein (ADAV) bei, der schon 1863 gegründet worden war. Aus ihr und anderen Gruppierungen ging 1890 als Arbeiterpartei die SPD hervor, die Sozialdemokratische Partei Deutschlands.

Schon seit 1912 stellten die Sozialdemokraten im Reichstag die stärkste Fraktion mit 28 Prozent der Stimmen. Sie traten offen für eine Republik ein und erhielten immer mehr Zulauf. Sie waren seit dem Ersten Weltkrieg politisch integriert und hatten schließlich ihre Zustimmung zu den Kriegskrediten gegeben.


Blick voraus

Seit 1959 das Godesberger Programm verabschiedet wurde, versteht sich die SPD nicht mehr als Arbeiterpartei, sondern als Volkspartei.