Amerika begrenzt die Einwanderung - Was ist der Immigration Act?

Ein neues Einwanderungsgesetz für die USA

Amerika war ein Land der Einwanderer. Besonders groß war der Zustrom zwischen 1892 und 1924. Nach dem Ersten Weltkrieg war die Zahl noch einmal besonders gestiegen. Dann wurde die Einwanderung einer Quote unterworfen. Insbesondere der Zuzug von asiatischen Einwanderern wurde gestoppt. Es gab also ein neues Einwanderungsgesetz.
 

Erste Quote 1921

1921 begrenzte man die Einwanderung erstmals nach einer Quote. Ob man einwandern durfte oder nicht, wurde nun für alle Immigranten von der Nationalität abhängig.

Das Not-Quotengesetz (Emergency Quota Act) bestimmte die Zahl der Einwanderer danach, wie viele Einwanderer einer Nation zur Zeit der Volkszählung 1910 schon in den USA lebten. Davon ausgehend durften nun pro Jahr nur 3 Prozent einreisen. Insgesamt wurde die Anzahl an Einwanderern auf knapp 360.000 beschränkt.
 

Immigration Act 1924

1924 wurde dieses Verfahren noch einmal verschärft. Zum einen nahm man nun als Grundlage die Volkszählung von 1890, deren Zahlen natürlich niedriger lagen als die von 1910. Außerdem durften nur noch 2 Prozent von dieser Zahl je Nation einreisen.

Man wollte damit vor allem die Einwanderung Süd- und Osteuropäer begrenzen, die seit 1890 verstärkt in die USA gekommen waren. Ostasiaten und Indern untersagte man die Einwanderung sogar ganz. Vor allem wollte man damit die Konkurrenz fremder Arbeiter vermeiden.
 

Die Folgen des Immigration Act von 1924

Die Einwanderung von Menschen asiatischer Herkunft brach durch diese Regelung fast ganz ab. Aus China kamen zum Beispiel nur noch 105 Personen in die USA.

Insbesondere die Anzahl an Süd- und Osteuropäern verringerte sich zudem stark. Während zum Beispiel zwischen 1900 und 1910 jährlich rund 200.000 Italiener nach Amerika kamen, waren es nach 1924 nur noch 4000. Die Quote für Deutsche lag dagegen bei 57.000 pro Jahr.

Insgesamt kamen nur noch 165.000 Einwanderer pro Jahr. Davon kamen 87 Prozent aus Nord- und Westeuropa, vor allem aus Deutschland, Großbritannien und Irland.

Nur noch 11 Prozent kamen aus Ost- und Südeuropa (vor allem Polen und Italiener), die übrigen 2 Prozent aus Afrika, Australien, Neuseeland und wenigen anderen Ländern. Keine Grenzen gab es für Einwanderer aus Mittel- und Südamerika.

Die Regelungen aus dem Immigration Act 1924 galten bis 1965. Übrigens: Etwa 15 Prozent der US-Amerikaner sind deutscher Herkunft.


Blick zurück

Schon 1882 schloss man chinesische Arbeiter von der Einwanderung aus. Der Chinese Exclusion Act  (Gesetz zum Ausschluss der Chinesen), der das regelte, galt bis 1943. Man unterschied also nach der Herkunft der Einwanderungswilligen, ob sie kommen durften oder nicht.