Einzug der modernen Produktion – aber nicht überall

Das Fließband kommt. In der Landwirtschaft stagniert der technische Fortschritt

Die Maschinen, Unternehmen und Produktionstechniken waren nach dem Ersten Weltkrieg veraltet. Viele Wissenschaftler und Produktionsleiter wurden darum in die USA geschickt, um dort die fortschrittlichen Techniken zu erlernen und nach Deutschland zu bringen.
 

Das Fließband

Während man das Fließband in den USA schon seit 1870 auf Schlachthöfen und dann in der Autoproduktion bei Ford eingesetzt hatte, kam es in Deutschland erst jetzt dazu.

Zunächst begrüßte man die Neuerung, allerdings wurde auch bald klar, dass die stumpfsinnige Arbeit mit den immer gleichen Handgriffen unzufrieden machte und viel zu einseitig war. Die Arbeit setzte die Arbeiter auch unter großen Zeitdruck.
 

Neue Wirtschaftszweige

Zwischen 1924 und 1929 entstanden neue führende Wirtschaftszweige neben den bisherigen. Zur Schwerindustrie und dem Bergbau kamen nun die Elektro- und Automobilindustrie sowie die chemische Industrie.
 

Landwirtschaft der 20er Jahre

Anders sah es in der Landwirtschaft aus. Es fehlten Düngemittel, Arbeiter und Zugtiere wie Pferde und Ochsen. Überwiegend transportierte man Lasten weiterhin mit dem Pferdefuhrwerk statt mit Lastern. Traktoren und Mähdrescher gab es 1919 noch nicht.

Traktoren setzten sich nach 1927 langsam durch, der "Durchbruch" der Mähdrescher kam erst in den 1950er Jahren.

Das Getreide holten bis dahin "Schnitter" mit Sensen vom Feld. Solche Wanderarbeiter zogen von Hof zu Hof und halfen bei der Ernte.

Melkmaschinen konnten sich vielleicht reiche Gutsbesitzer leisten, aber nicht die vielen Kleinbauern. Erst nach und nach erreichte die Produktion den Vorkriegsstand wieder. Der Fortschritt in der Landwirtschaft war also zumindest "verhalten".