Konrad Adenauer

[ © Konrad Adenauer Stiftung ]
* Geboren:
5. Januar 1876 in Köln
† Gestorben:
19. April 1967 in Rhöndorf
Beruf:
Bürgermeister von Köln, Bundeskanzler
Befreundet mit:
Gussi
Beziehungs­status:
verheiratet
Kinder:
acht Kinder
Hobbys:
Erfinden
Besondere Kennzeichen:
Hartnäckigkeit, Verhandlungsgeschick

Konrad Adenauer wurde am 5. Januar 1876 in Köln geboren und stammte aus einer Beamtenfamilie. Seine Familie war nicht reich und Konrad hatte drei Geschwister, zwei ältere Brüder und eine jüngere Schwester.

Er besuchte ein humanistisches Gymnasium und begann im Anschluss mit einer Banklehre, die er allerdings zugunsten eines Jurastudiums abbrach. Ein Stipendium ermöglichte es ihm, mit dem Jurastudium in Freiburg zu beginnen. Weitere Studienorte waren München und Bonn. Nachdem seine Ausbildung abgeschlossen war, arbeitete Adenauer als Anwalt in Köln.

Politisch stand er der Partei des Zentrums nahe, einer Partei, die vor allem von Katholiken gewählt wurde. Und der Katholizismus sollte viele Entscheidungen Adenauers prägen. 1904 heiratete er Emma Weyer, deren Familie gesellschaftlich in Köln von großer Bedeutung war. So arbeitete er sich langsam hoch, bewährte sich während des Ersten Weltkrieges vor allem in der Organisation der Nahrungsmittelversorgung Kölns, was ihm die Bevölkerung und die Politik hoch anrechneten. Bekannt ist seine Erfindung des "Kölner Brotes", einer speziellen Brotbackmischung aus Reis- und Maismehl. Auch die Idee des "Rheinischen Schwarzbrotes" stammte von Konrad Adenauer, dafür hatte er sogar ein Patent angemeldet. Er wurde Vater von drei Kindern, doch noch während des Krieges starb seine Frau Emma und er stand allein mit den Kindern da. Er selbst wurde bei einem Autounfall schwer verletzt und lag mehrere Monate im Krankenhaus. 1917 wurde Konrad Adenauer Bürgermeister von Köln und damit jüngster Bürgermeister einer deutschen Großstadt. Bis 1933 hatte er dieses Amt inne.

1919 heiratete er Auguste Zinser, "Gussi" genannt, und bekam mir ihr zusammen noch einmal fünf Kinder.  

So kümmerte er sich in der Weimarer Republik in erster Linie um die Stadt Köln und deren wirtschaftlichen Aus- und Aufbau. In dieser Zeit stellte er großes Verhandlungsgeschick unter Beweis. Von 1921 bis 1933 hatte er das Amt eines Präsidenten des Preußischen Staatsrates inne. Mit den Nationalsozialisten konnte Adenauer nie etwas anfangen. Ihre Ideologie entsprach nicht seiner persönlichen Haltung, widersprach seinem Christentum und seinen demokratischen Vorstellungen eines Staatswesens. So war es wenig verwunderlich, dass die Nazis ihn sehr bald nach der Machtübernahme seines Amtes als Bürgermeister enthoben. Kurz zuvor hatte er sich geweigert, einem Nationalsozialisten, der Köln besuchte, die Hand zu geben.

Konrad Adenauer zog sich mit seiner Familie ganz ins Privatleben zurück und man ließ ihn bis zum Kriegsende in Ruhe. Dann allerdings geriet er in Gefahr, da er nach dem gescheiterten Hitlerattentat vom 20. Juli verdächtigt und von der Gestapo inhaftiert wurde. Adenauer war auch wiederholt von den Widerstandskämpfern aufgefordert worden, sich am Putsch gegen Hitler zu beteiligen. Doch er hatte immer wieder mit dem Argument der Erfolglosigkeit des Versuchs abgelehnt. Am Ende sollte er Recht behalten, trotzdem geriet er in das Gesichtsfeld der Gestapo, wurde inhaftiert, konnte aber fliehen und sich verstecken.

Nach Kriegsende setzten ihn die Amerikaner wieder als Oberbürgermeister in Köln ein, die Engländer entließen ihn wieder. Von Oktober bis Dezember 1945 sollte sich Adenauer nicht politisch betätigen, hieß es. Als Grund gab man an, Adenauer hätte sich zu wenig um die Ernährung der Kölner Bürger gekümmert. Adenauer hatte sich gegenüber der britischen Besatzungsmacht geweigert, den von ihm selbst geschaffenen Grüngürtel um die Stadt Köln herum abzuholzen. Und solcher Widerspruch wurde zu diesem Zeitpunkt nicht geduldet. So musste sich Adenauer ein neues Betätigungsfeld suchen und fand zur CDU. 

Politisch machte er in der neu gegründeten CDU schnell Karriere. 1948 wurde er zum Vorsitzenden des Parlamentarischen Rates, der die Aufgabe hatte, eine Verfassung für die zu gründende Bundesrepublik auszuarbeiten. Dadurch besaß er großen politischen Einfluss. Er wusste seine Bekanntheit zu nutzen, die Amerikaner schätzten ihn sehr und wie nur wenige hatte Adenauer nicht mit den Nationalsozialisten zusammengearbeitet. Das kam ihm nun zugute.

1949 wurde Konrad Adenauer zum Kanzler der Bundesrepublik Deutschland gewählt. Bis 1963 sollte er Kanzler bleiben, wobei er nicht ganz freiwillig seinen Platz räumte. Er band die Bundesrepublik an den Westen, sorgte für ihre Souveränität, leitete die deutsch-französische Freundschaft ein und führte das Land auf den Weg zur sozialen Marktwirtschaft. Die Trennung der beiden deutschen Staaten nahm er in Kauf. Die deutsche Teilung wurde ihm auch oft zum Vorwurf gemacht. Viele meinten, dass die frühe enge Westbindung dazu beigetragen hätte.

Konrad Adenauer starb 1967 im Alter von 91 Jahren in Rhöndorf.