Willi Stoph

Willi Stoph DDR
Willi Stoph [ © Bundesarchiv, Bild 183-R0430-0305A / CC BY-SA 3.0 ]
* Geboren:
9. Juli 1914 in Berlin-Schöneberg
† Gestorben:
13. April 1999 in Berlin
Beruf:
Maurer; Ministerpräsident der DDR
Beziehungs­status:
zweimal verheiratet
Kinder:
4 Kinder
Hobbys:
Waldspaziergänge
Besondere Kennzeichen:
streng und diszipliniert, Spitzname: Roter Preuße

Wer war Willi Stoph?

Willi Stoph war ein hoher Politiker der DDR. Als Ministerpräsident der DDR war er derjenige, der am ersten deutsch-deutschen Gipfeltreffen 1970 Bundeskanzler Willy Brandt in Erfurt empfing.
 

Stoph bis zum Zweiten Weltkrieg

Nach der Volksschule wurde Willi Stoph Maurer. 1931 trat er in die KPD ein. 1935 bis 1937 leistete er seinen Wehrdienst ab, 1940 wurde er als Soldat im Zweiten Weltkrieg eingezogen.

In der Weimarer Republik und 1943 beteiligte er sich am Widerstand gegen die Nationalsozialisten. Im April 1945 geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft, konnte fliehen und kam im Juli nach Berlin.
 

Politische Karriere von Willi Stoph

Zunächst in der KPD, nach deren Zwangsvereinigung mit der SPD in der SED, übernahm Stoph verschiedene Ämter und stieg innerhalb der Partei immer weiter auf. 1950 wurde er Mitglied des ZK der SED, 1952 Innenminister, 1953 Mitglied des Politbüros, 1954 stellvertretender Vorsitzender des Ministerrats. Von 1956 bis 1960 war er Minister für Nationale Verteidigung.

Von 1964 bis 1973 war Stoph Vorsitzender des Ministerrates, eine Art Ministerpräsident. In dieser Funktion traf er sich 1970 in Erfurt mit Bundeskanzler Willy Brandt.

1973 wurde Stoph nach dem Tod Walter Ulbrichts  Staatsratsvorsitzender. Mit der Umgestaltung der Staats- und Parteispitze 1976 verlor er dieses Amt jedoch an Erich Honecker. Stoph wurde wieder Vorsitzender des Ministerrates.
 

Wende und danach

Am 18. Oktober 1989 bewegte Willi Stoph Erich Honecker mit den Worten "Erich, es geht nicht mehr. Du musst gehen." zum Rücktritt. Er selbst trat mit der Regierung der DDR am 7. November 1989 zurück. Eine Tag später trat dann auch das Politbüro und mit ihm Stoph zurück. Wie viele andere wurde er am 3. Dezember 1989 aus der SED ausgeschlossen.

Weil man ein Jagdhaus Stophs mitten in einem Naturschutzgebiet gefunden hatte, wurde Stoph am 8. Dezemebr 1989 wegen Amtsmissbrauch verhaftet. Aus gesundheitlichen Gründen wurde er im Februar 1990 wieder entlassen.

1992 musste er sich im Zusammenhang mit den Todesopfern an der Berliner Mauer vor Gericht verantworten, im Juni 1993 wurde das Verfahren jedoch wegen Verhandlungsunfähigkeit Stophs eingestellt. Stoph starb am 13. April 1999.