Wahl zum 6. Deutschen Reichstag

31.07.1932

Reichstagswahl 1932

Auflösung des Reichstags, Wahlkampf und Altonaer Blutsonntag

Am 4. Juni 1932 löste der Reichspräsident den Reichstag auf und Neuwahlen wurden angesetzt. Mitte Juni wurde das Verbot von SA und SS aufgehoben. Der Wahlkampf in diesem Sommer 1932 war von äußerster Gewalttätigkeit gekennzeichnet. Diese ging sowohl von der KPD wie auch von der NSDAP bzw. ihren jeweiligen Kampforganisationen aus.

Der 17. Juli ging als Altonaer Blutsonntag in die Geschichte ein, weil hier die Gewalt besonders eskalierte. 18 Menschen starben bei gewaltsamen Auseinandersetzungen. Das diente Hindenburg und von Papen auch als Vorwand für den Preußenschlag.

Hitlers Propagandachef Goebbels setzte modernste Mittel im Wahlkampf ein. So flog Hitler mit einer von der Lufthansa gecharterten Maschine von Stadt zu Stadt und erreichte unter dem Motto "Hitler über Deutschland" hunderttausende seiner Anhänger. Bis dahin ganz unbekannt war eine solche Präsenz eines Politikers.

Am 31. Juli 1932 fanden die Reichstagswahlen 1932 schließlich statt.
 

Das Wahlergebnis 1932 und die Folgen der Reichstagswahlen 1932

Die Stimmen der Parteien verteilten sich wie folgt (vom höchsten Stimmanteil zum niedrigsten, am Schluss zusammengefasst die kleineren Sonstigen Parteien):
NSDAP    37,4 %
SPD     21,6 %
KPD    14,3 %
Zentrum    12,4 %
DNVP    5,9 %
BVP    3,2 %
DVP    1,2 %
DStP    1,0 %
Sonstige    3,1 %

Verteilt nach  ihrer Position von links nach rechts:
KPD    14,3 %
SPD    21,6  %
Zentrum    12,4 %
DStP    1,0 %
DVP    1,2 %
BVP    3,2 %
DNVP    5,9 %
NSDAP    37,4 %

Bei dieser Wahl errang die NSDAP 37,4 Prozent der Stimmen und war nun die stärkste Kraft, besaß aber keine absolute Mehrheit. Sie hatte im Vergleich zur Wahl von 1930 noch einmal 19 Prozent an Stimmen hinzugewonnen. Hitler verlangte, Reichskanzler zu werden und Papen abzulösen. Hindenburg aber lehnte dies ab. Daraufhin kündigte die NSDAP die Zusammenarbeit mit der Regierung auf.

Eine Mehrheit im Parlament kam auch sonst nicht zustande. So kam es schon wenige Monate später zu Neuwahlen (siehe dazu: Auflösung des Reichstags und Wahl zum 7. Deutschen Reichstag).