1957

Was passierte 1957? Das bedeutendste internationale Ereignis war wohl der Start des Satelliten Sputnik 1 am 4. Oktober 1957. Es war nicht nur der Beginn der Raumfahrt, sondern auch der Konkurrenz zwischen der Sowjetunion und der USA. Im Westen löste der Start des sowjetischen Satelliten den Sputnikschock aus. In Westeuropa und den USA war man entsetzt, dass die UdSSR ihnen zuvorgekommen war. Mitten im Kalten Krieg hatte die Sowjetunion die erste Etappe im Wettlauf ins All gewonnen.
 

Welche Ereignisse gab es 1957 in Deutschland?

Die Bundesrepublik erhielt mit dem Saarland zum 1. Januar 1957 ihr zehntes Bundesland.

Im März wurde mit der Unterzeichnung der Römischen Verträge nach der Montanunion ein weiterer Grundstein für die spätere Europäische Union gelegt.

Immer noch ein Thema im Westen Deutschlands war die Frage der atomaren Aufrüstung der Bundeswehr. Bundeskanzler Konrad Adenauer und Franz Josef Strauß als Verteidigungsminister hatten sich dafür ausgesprochen. Dagegen wandten sich im April 1957 18 Naturwissenschaftler in ihrer Göttinger Erklärung. Zur gleichen Zeit entstand die Protestbewegung Kampf dem Atomtod. Gegen die Atombewaffnung der Bundeswehr sprachen sich aber auch zum Beispiel die SPD. Die Evangelische Kirche oder der Deutsche Gewerkschaftsbund aus.

1957 war aber auch ein Wahljahr in der Bundesrepublik. Die Wahl zum dritten Bundestag fand im September statt. Klarer Sieger war die CDU, die sogar die absolute Mehrheit erhielt. Adenauer hatte den Wahlkampf gewonnen und wurde erneut zum Bundeskanzler gewählt. Der Beitritt des Saarlands und eine Rentenreform, die die Höhe der Rente steigerte, hatten zu seinem Erfolg beigetragen. Allerdings hatte auch die SPD Wähler dazugewonnen. 82 Prozent der Stimmen entfielen auf diese beiden Parteien.
 

1957 in der DDR

In der DDR wurde Erich Mielke im November 1957 zum Leiter der Stasi ernannt. Er gehörte zu den Hauptverantwortlichen des Überwachungssystems der DDR.

Immer noch verlassen viele Menschen die DDR in Richtung Westen. Seit Dezember 1957 wurde das nun als Republikflucht unter Strafe gestellt. Das Strafergänzungsgesetz wurde am 11. Dezember 1957 beschlossen.