Der Krieg in Vietnam

Hintergrund des Vietnamkriegs

Das heutige Land Vietnam liegt auf der Indochinesischen Halbinsel in Südostasien. Dort liegen auch Laos und Kambodscha.

Seit dem 19. Jahrhundert stand das Gebiet unter französischer Kolonialherrschaft. 1941 gewannen die Japaner immer mehr Einfluss in Vietnam, 1945 erklärte sich der Norden des Landes als "Demokratische Republik Vietnam" für unabhängig.

Im 1. Indochinakrieg (1946-1954) hatte Frankreich versucht, seine Kolonie Französisch-Indochina zurückzugewinnen. Die Rebellenorganisation Viet Minh unter ihrem kommunistischen Führer Ho Chi Minh wollte hingegen die Unabhängigkeit des ganzen Landes.

Schon in diesem Krieg unterstützte die USA Frankreich, während der Gegner Unterstützung aus den kommunistischen Ländern China und der Sowjetunion erhielt.

Teilung von Vietnam 1954

1954 wurde Vietnam nach der Niederlage Frankreichs geteilt: in einen kommunistischen Nordteil (Nordvietnam) und einen antikommunistischen Südteil (Südvietnam). In beiden Landesteilen kam es zu Unterdrückung politisch Andersdenkender, in Südvietnam kam es außerdem zur Verfolgung der Buddhisten. Ein Bürgerkrieg brach aus.

Guerilla-Kämpfer schlossen sich in Südvietnam in der "Nationalen Front für die Befreiung Südvietnams" zusammen, die auch Vietcong genannt wird. Unterstützt wurde der Vietcong von Nordvietnam. Über den Ho-Chi-Minh-Pfad erfolgte Nachschub und Verstärkung nach Südvietnam.

Nordvietnam kämpfte also gegen Südvietnam. Nordvietnam wurde vom Vietkong unterstützt. Dann griffen die USA in den Krieg ein.
 

Eingreifen der USA in den Vietnamkrieg

Die USA sahen ihre Interessen bedroht. Sie fürchteten, auch Südvietnam werde kommunistisch. Schon seit 1959 nahmen die Amerikaner Einfluss, bildeten Soldaten aus und gaben finanzielle Hilfe.

1964 ließen die USA erstmals Bomben auf Nordvietnam fallen, um Südvietnam zu unterstützen. Im März 1964 entsandten die USA erstmals offizielle Kampftruppen. Daraufhin unterstützten dann die Sowjetunion und China Nordvietnam durch Waffenlieferungen.

Der Vietnamkrieg ist ein sogenannter Stellvertreterkrieg, denn die USA und die Sowjetunion ergriffen Partei für das jeweilige Land "ihres" Systems.
 

Bomben, Napalm und Agent Orange

Immer mehr Angriffe erfolgten. Die Bombardierungen Nordvietnams durch Amerika erhöhten sich auf 900 pro Woche.

Die USA setzten Napalm-Bomben ein und versprühten weitflächig das Entlaubungsmittel Agent Orange. Dadurch wurden ganze Landstriche verseucht, Menschen wurden krank, Neugeborene waren missgebildet.

Im Massaker von My Lai löschten amerikanische Soldaten im März 1968 fast ein gesamtes Dorf brutal aus. Ausgeweitet wurde der Krieg auch auf die Nachbarstaaten Laos und Kambodscha.
 

Tet-Offensive und Ende des amerikanischen Einsatzes in Vietnam

Doch Nordvietnam hielt diesen Angriffen stand. Es mobilisierte seine ganze Bevölkerung für den Krieg. Unterstützung erfuhr das Land weiterhin durch China und die Sowjetunion.

Zwar zerstörten die USA die Infrastruktur Nordvietnams, verloren aber selbst fast 1000 Flugzeuge. Viele Piloten starben. Ihr Ziel, den Süden zu stabilisieren, erreichten die USA nicht.

In der Tet-Offensive, die am buddhistischen Neujahrsfest (Tet) 1968 begann, erfolgte ein Angriff der nordvietnamesischen Truppen und Vietcong-Guerillas. Der wurde zwar von den Amerikanern zurückgeschlagen, doch der Eindruck eines verlorenen und sinnlos gewordenen Krieges setzte sich nun auch bei den Amerikanern durch. So wurde die Tet-Offensive zum Beginn des Endes des amerikanisches Einsatzes in Viertnam. 1969 bis 1973 zogen sie ihre Truppen ab.
 

Widerstand auch im eigenen Land

In den USA gab es immer mehr Widerstand gegen den Vietnamkrieg - und nicht nur dort. Auch in Europa engagierten sich vor allem viele junge Leute  gegen den Krieg. Die Protestbewegungen von 1968 richteten sich besonders nachdrücklich gegen den Vietnamkrieg.
 

1975: Wiedervereinigung von Vietnam als kommunistischer Staat

Bis 1973 zogen sich Friedensverhandlungen hin. Im Januar wurde ein Waffenstillstand beschlossen. Doch die Kämpfe in Vietnam gingen weiter, wenn auch nun ohne die Amerikaner. Die Wirtschaft Südvietnams war ohne Unterstützung jedoch am Boden.

1975 marschierte Nordvietnam im Süden ein. Südvietnam gab auf und wurde mit dem Norden vereinigt zur Sozialistischen Republik Vietnam. Die Hauptstadt Südvietnams, Saigon, wurde umbenannt in Ho-Chi-Minh-Stadt. Auch in Laos und Kambodscha übernahmen Kommunisten die Führung.