Zeitstrahl - Jahr 1897

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1897

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    Deutsche Truppen in China 1897
    Im Jahr 1897 fallen deutsche Truppen in China ein. [ © Bundesarchiv, Bild 116-125-01 / Unknown author / CC BY-SA 3.0 DE ]

    Zeitstrahl: Das Jahr 1897 einfach erklärt

    Was im Jahre 1897 im Deutschen Reich so los war? Das erfährst du hier!

    Am 15. Juni 1897 wird Admiral Alfrid Tirpitz zum Staatssekretär im Reichsmarineamt erklärt. Ab 1900 trug er dann den Adelstitel "von Tirpitz". Die deutsche Hochseeflotte war ein Traum des Großadmirals Alfred von Tirpitz. Eine Flotte ist die Gesamtzahl der Schiffe eines Landes. Er wusste, dass die Deutschen nie eine so große Flotte wie die Briten besitzen würden, aber er wollte dennoch über mehr Schiffe verfügen. Auch, um Großbrtannien abzuschrecken. Durch Alfred von Tirpitz` Ernennung begann das Flottenwettrüsten zwischen dem Deutschen Reich und Großbritannien. Das heißt, das beide Länder sich immer versuchten zu übertrumpfen. 1897 wurde von Tirpitz Staatssekretär im Reichsmarineamt. In dieser Funktion konnte er wichtige Entscheidungen mittragen. Auch den Ausbau der deutschen Flotte. Diese Aufrüstung wurde auch "Tirpitz-Plan" genannt.

    Was taten Deutsche Truppen in China?

    Am 07. November 1897 besetzten deutsche Truppen die chinesische Festung Tsingtau. Diese lag in der Bucht von Kiautschou. Als Auslöser für diesen Angriff gab man den Mord an zwei deutschen Missionaren an. Das war ein Vorwand. Ein Jahr später (1898) wurde ein Pachtvertrag zwischen dem Deutschen Reich und China vereinbart.  Das Gebiet um Tsingtau war somit die erste koloniale Eroberung in Asien. Eine Kolonie ist ein Gebiet, das außerhalb eines Staates liegt. Es wird von diesem besetzt oder erobert und besitzt keine eigene politische Macht. Viele dieser Gebiete wurden von dem Land, das die Kolonie besetzte, ausgebeutet. Tsingtau wurde zu einem deutschen Handels- und Flottenstützpunkt ausgebaut. Doch der wirtschaftliche Erfolg war nur gering.

    Bernhard von Bülow und der "Platz an der Sonne"

    Am 06. Dezember 1897 hielt der deutsche Staatssekretär Bernhard von Bülow eine wichtige Rede im Reichstag .

    Darin sagte er: "Wir wollen niemanden in den Schatten stellen, aber wir verlangen auch unseren Platz an der Sonne".

    Das hat erst einmal mit der Sonne so gar nichts zu tun. Dahinter steckte eine ganz andere Absicht. Von Bülow war zu diesem Zeitpunkt ein wichtiger Politiker im Auswärtigen Amt, nämlich Staatssekretär. Ab 1900 sollte er Reichskanzler im Deutschen Reich werden. 

    Dieser Satz zielte auf das imperiale und koloniale Bestreben des Deutschen Reiches ab. Ganz schön schwierige Worte, oder? "Imperial" meint, dass ein Land ganz viel Macht haben möchte. Vor allem über andere Länder. Es hat eine starke Armee und viel politischen Einfluss. Und Kolonien sind Herschaftsgebiete eines Landes im Ausland. Dort werden Mensch und Natur oft schwer unterdrückt und ausgebeutet.

    Vor allem Gebiete in Übersee rückten hier in den Mittelpunkt. Das Deutsche Reich wollte mit Frankreich und Großbritannien konkurrieren. Diese beiden Länder waren bereits große Kolonialmächte. Auch arbeitete das Deutsche Reich an seinem Ansehen in der Welt und wollte wichtiger werden. Der Handel und die Armee sollten ausgebaut werden. Doch die Deutschen waren im Vergleich zu anderen Ländern schon recht sprät dran.

    In Bernhard von Bülows Rede ging es also vor allem um die Ausdehnung des Deutschen Reiches in Ostasien, insbesondere in China.