Die Weiße Rose

Die Weiße Rose war eine Gruppe von Münchner Studenten, die insgesamt sechs Flugblätter entworfen und verbreitet hatten, die sich gegen das NS-Regime richteten. Die Geschwister Hans und Sophie Scholl waren wohl die bekanntesten Mitglieder, daneben engagierten sich weitere Studenten wie Alexander Schmorell (1917-1943), Christoph Probst (1919-1943), Willi Graf (1918-1943) und deren Professor Kurt Huber (1893-1943). Die Weiße Rose hatte auch weitere Helfer.

Was trieb die Mitglieder der Weißen Rose zum Widerstand?

Viele der Mitglieder bzw. der Anhänger der Weißen Rose waren gläubige Christen. Vor allem die Deportation der Juden, aber auch der Terror gegen Gegner des Staates hatten sie nachdenklich werden lassen und schließlich zum Handeln und zum Widerstand getrieben. Auch Hans und Sophie Scholl stammten aus einem Elternhaus, in dem man Werte wie Gerechtigkeit, Freiheit und Nächstenliebe für wichtig hielt. Die Mutter war sehr gläubig und fromm. Literatur, Kunst und Musik, kurz, alles war für eine Kultur wichtig ist, bestimmte die Kindheit der Geschwister Scholl. Und all das wurde kurz darauf von den Nationalsozialisten mit Füßen getreten.

Auch Sophie und Hans fühlten sich zu Beginn von den NS-Ideen angezogen

Trotzdem fühlten sich auch Sophie und Hans zunächst von vielen Ideen des NS-Staates angezogen und Sophie trat dem Bund deutscher Mädel und Hans der HJ bei. Doch im Laufe der Zeit und vor allem durch die Erfahrungen des Krieges änderten sie ihre Meinung, hinterfragten das Regime und widersetzten sich schließlich. Andere Mitglieder der Weißen Rose waren als Soldaten an der Front gewesen und hatten Massenmorde und das Elend der Menschen miterlebt und wollten deshalb etwas gegen den Terror tun.

Flugblätter wurden gedruckt

Schon im Juni und im Juli 1942 entwarfen die Mitglieder der Weißen Rose Flugblätter, allerdings noch in einer recht niedrigen Auflage von 100 Stück. Diese verteilten sie an Mitstudenten und Freunde, von denen sie sicher waren, dass sie ihre Haltung teilten. Das fünfte Flugblatt wurde schon in einer höheren Auflage gedruckt und in ganz Süddeutschland, aber auch in Österreich verteilt. Vor allem dieses fünfte Flugblatt, in dem auch über den Krieg berichtet wurde, sollte möglichst viele Menschen erreichen.

Nieder mit Hitler!

Anfang und Mitte Februar hatten Mitglieder der Weißen Rose "Nieder mit Hitler" und "Freiheit" an die Mauern der Universität München geschrieben. Das sechste Flugblatt wurde im Eindruck der Niederlage bei Stalingrad verfasst. Mitte Februar 1943 wurden die ersten Flugblätter in München verteilt, doch einige waren übrig. Da fassten Sophie und Hans den Plan, diese an der Universität zu verteilen. Sophie warf einen Teil der Blätter in den Hof der Universität und wurde dabei vom Hausschlosser der Universität, einem Anhänger der NSDAP, gesehen. Kurz darauf nahm die Gestapo sie fest.

Symbol der Weißen Rose

Doch die Weiße Rose sollte im Gedenken aller weiterleben. Bis heute. Denn bis heute ist der Widerstand der Weißen Rose eine Aufforderung an alle, sich einzumischen, sich zu wehren, wenn die Menschenrechte und die Freiheit des Menschen bedroht werden. Dafür steht das Symbol der Weißen Rose bis heute. 

Alles Leugnen half Sophie und Hans nicht

Sophie und Hans leugneten zu Beginn der Vernehmung, mussten aber unter der erdrückenden Beweislast am Ende zugeben, die Flugblätter verteilt zu haben. Beide versuchten ihre Freunde, soweit es ging, zu schützen und sich zu den alleinigen Tätern zu machen. Die Anklage lautete "landesverräterische Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung".

Todesurteil

Sophie Scholl stand am Ende zu ihrer Aktion: Sie hätte das gesagt und geschrieben, was sie dachte. Das kam ihrem Todesurteil gleich. Kurz nach der Veröffentlichung des Urteils gegen Hans und Sophie Scholl und Christoph Probst, einem Freund und Mitstudenten, wurden alle drei hingerichtet.

Eine Zusammenfassung und weitere Informationen zur Weißen Rose findest du auch unter www.helles-koepfchen.de.