Die Weimarer Koalition

Was ist die Weimarer Koalition?

Weimarer Koalition nennt man das Regierungsbündnis aus den drei Parteien SPD, Zentrum und DDP. Die Weimarer Koalition wurde mehrmals gebildet, sie war aber nicht das häufigste Regierungsbündnis in der Weimarer Republik.
 

Wahlen zur Nationalversammlung

Bei den Wahlen zur Nationalversammlung am 19. Januar 1919 wurde die SPD mit 37,9 Prozent stärkste Kraft. Sie war aber auf weitere Koalitionspartner angewiesen. Zusammen mit der Zentrumspartei (19,7 Prozent) und der DDP (18,6 Prozent) bildete sie nun die Weimarer Koalition. Gemeinsam kam man auf 76,2 Prozent der Stimmen. Die Wahl entschied damit sowohl gegen ein Rätesystem als auch gegen eine Rückkehr zur Monarchie.
 

Die erste Reichstagswahl

In der ersten Reichstagswahl am 20. Juni 1920 verlor die Weimarer Koalition jedoch ihre Mehrheit. Die SPD erhielt nur noch 21,7 Prozent der Stimmen, das Zentrum 13,6 Prozent, die DDP 8,3 Prozent. Damit hatten die Parteien verloren, die die Republik trugen. Die links- und rechtsextremen Parteien hingegen hatten gewonnen.

Die Parteien am linken Rand, die eine Revolution und eine Rätedemokratie wollten, konnten hohe Zuwächse verzeichnen: Die USPD erhielt 17,6 Prozent der Stimmen, die KPD, die erstmals an Wahlen teilnahm 2,1 Prozent. Am rechten Rand erhielt die DNVP 15 Prozent, die DVP kam auf 13,9 Prozent. Ein großer Teil der Wähler stand also der neuen Republik kritisch gegenüber.
 

1921/22: Noch einmal die Weimarer Koalition

Noch einmal kamen die drei Parteien der Weimarer Koalition 1921/22 unter Kanzler Wirth zusammen.
 

Typischer...: Zentrum, DDP und DVP

Typischer für die überwiegende Zeit der Weimarer Republik, d. h. zwischen 1920 und 1932, war jedoch der Zusammenschluss von Zentrum, DDP und DVP. Wechselweise waren die SPD oder die DNVP meist entweder beteiligt oder tolerierten die Minderheitenkabinette.