Neuordnung auf dem Balkan

Neuordnung auf dem Balkan - Geschichte von Jugoslawien

Wo liegt der Balkan?

Der Balkan ist eine Region im Südosten Europas. Er ist benannt nach einem Gebirge, das ebenfalls Balkan heißt. Auf der Karte ist gut zu erkennen, welche Staaten heute zum Balkan gezählt werden. Jahrhundertelang war dieses Gebiet geprägt von Grenzveränderungen, Umsiedlungen und Vertreibungen.
 

Das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen wird gegründet

Mit dem Ende des Ersten Weltkriegs war auch das Ende von Österreich-Ungarn gekommen. Das Königreich der Serben, Kroaten (auf Kroatisch: Hrvata, daher das "H" im Namen) und Slowenen entstand aus den Königreichen Serbien und Montenegro sowie aus den südöstlichen Gebieten der ehemaligen Doppelmonarchie, darunter auch Bosnien und die Herzegowina.

Istrien und einige Küstenabschnitte kamen jedoch zu Italien. Der serbische König Peter I. wurde König, bis ihn sein Sohn Alexander 1921 ablöste.
 

Konflikte zwischen Serben und Kroaten

Vor allem zwischen Serben und Kroaten kam es in der Regierung zu Streitigkeiten. Die Serben waren für einen zentralistisch geführten Staat und die Monarchie, die Kroaten waren für einen föderalistischen Staat. In einem solchen wäre Kroatien ein eigenständiger Gliedstaat gewesen. Es konnte keine stabile Regierung gebildet werden.

1927/28 gab es 40 Minderheitsregierungen in nur elf Monaten. König Alexander I. löste im Januar 1929 das Parlament auf und setzte die Verfassung außer Kraft. Er ergriff selber die Macht. Dies nennt man auch eine Königsdiktatur. Die Parteien wurden verboten.
 

Königreich Jugoslawien

Im Oktober 1929 wurde der Staat umbenannt in Königreich Jugoslawien. Das bedeutet übersetzt Südslawien. Eine neue Gliederung und Verwaltung wurde eingeführt: das Land wurde in neun Banschaften eingeteilt. Auf die alte Gliederung wurde dabei wenig Rücksicht genommen.

1931 wurden wieder Wahlen eingeführt, eine neue Verfassung wurde vom König erlassen. Der Aufbau des Staates blieb zentralistisch und unter serbischer Vorherrschaft.


Blick zurück

Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Russland führten ein Tauziehen um die Balkanstaaten. 1912 und 1913 hatte es zwei Balkankriege gegeben. Im Ersten Balkankrieg kämpften Montenegro, Bulgarien, Serbien und Griechenland gegen das Osmanische Reich. Dieses unterlag. Die Herrschaft der Osmanen auf der Balkanhalbinsel endete.

Nun kam es aber zum Streit über die Aufteilung der eroberten Gebiete. Bulgarien führte Krieg gegen mehrere Länder, zunächst gegen Serbien und Griechenland, dann auch gegen Rumänien und das Osmanische Reich. Bulgarien unterlag, wieder wurden Gebiete neu verteilt. Ein weiteres Ergebnis war die Unabhängigkeit von Albanien.

Nachdem bosnische Serben den Thronfolger von Österreich-Ungarn ermordet hatten, kam es zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges.


Blick voraus

1934 wurde König Alexander I. ermordet.

1941 marschierten deutsche Truppen in Jugoslawien ein. Das Königreich wurde aufgelöst. König Paul und die Regierung gingen ins Exil.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Jugoslawien im Dezember 1945 zu einer kommunistischen Volksrepublik unter der Führung von Tito.