Portugal: Diktatur im Estado Novo, Demokratie mit der Nelkenrevolution

Estado Novo

Seit 1932 war Antonio de Oliveira Salazar Ministerpräsident von Portugal. Er verkündete den Estado Novo, den "neuen Staat". Politische Gegner wurden verhaftet und ermordet, die Presse zensiert, Streiks und Versammlungen verboten.

Portugal war eine Diktatur. Wie in Spanien hatte sie lange Bestand, jedoch verschloss man sich in Portugal modernen Entwicklungen in den Bereichen Industrialisierung, Tourismus und Bildung.
 

Portugals Kolonien

Salazar hielt an der Kolonialpolitik fest und wollte seine Besitzungen in Afrika nicht aufgeben wie andere Staaten. 1961 kam es zum Portugiesischen Kolonialkrieg. In Angola, Mosambik und Portugiesisch-Guinea begann ein bewaffneter Unabhängigkeitskampf.
 

Caetano setzt Salazars Politik fort

Ein Schlaganfall Salazars 1968 setzte seiner Herrschaft ein Ende. Sein Nachfolger wurde Marcelo Caetano, der die unterdrückende Politik fortsetzte.
 

Die Nelkenrevolution brachte Portugal schließlich die Demokratie

1974 stellte sich ein großer Teil der Armee gegen die Diktatur. Die aufständischen Soldaten steckten sich rote Nelken in die Gewehrläufe. Ministerien, Rundfunk- und Fernsehsender sowie der Flughafen wurden besetzt.

Mit dem Sieg der Revolution wurden auch die Kolonien in die Unabhängigkeit entlassen. Viele politisch Verfolgte kehrten aus dem Exil zurück.
 

Die weitere Entwicklung

Nach einer schwierigen Neuorientierung, in der rechte und linke Kräfte um die Macht rangen, erhielt Portugal schließlich 1976 eine neue Verfassung. Portugal wurde eine Demokratie.

Erster Präsident des Landes wurde General Eanes, erster Ministerpräsident Mário Soares. Dieser übernahm 1986 das Amt des Staatspräsidenten. 1986 trat Portugal der Europäischen Gemeinschaft bei.
 

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