Ernst Thälmann

Thälmann
Ernst Thälmann [ © Bundesarchiv, Bild 102-12940 / CC BY-SA 3.0 ]
* Geboren:
16. April 1886 in Altona
† Gestorben:
18. August 1944 im KZ Buchenwald
Beruf:
Heizer, Kutscher, Soldat, ab 1925 Vorsitzender der KPD
Befreundet mit:
Werner Hirsch, Chefredakteur der "Roten Fahne"
Beziehungs­status:
verheiratet mit Rosa
Kinder:
Irma
Hobbys:
Politik
Besondere Kennzeichen:
Prinz-Heinrich-Mütze

Wer war Ernst Thälmann?

Ernst Thälmann gehörte ab 1920 der KPD an. Ab 1925 war er ihr Vorsitzender. Er setzte die von ihm verfolgte Linie durch, die Partei ganz unter die Vorherrschaft der Kommunistischen Partei der Sowjetunion zu stellen.

Thälmann wurde von den Nazis verhaftet und nach elf Jahren ermordet. In der DDR wurde Ernst Thälmann als bedeutender Arbeiterführer und wegen seiner Standhaftigkeit in der Haft als Held verehrt.
 

Kindheit und Jugend von Ernst Thälmann

Ernst Thälmann wurde 1886 in Altona geboren. Die Eltern besaßen eine Kellerwirtschaft. Ernst ging gern zur Schule und wollte Lehrer werden. Die Eltern wollten ihm dies aber nicht bezahlen – damals musste man Schulgeld bezahlen. Ernst nahm verschiedene Arbeiten an. So fuhr er zur See und arbeitete als Kutscher. 1915 wurde er zum Ersten Weltkrieg eingezogen. Im Oktober 1918 desertierte er.
 

Von der SPD zur KPD

Ernst Thälmann war zunächst ab 1903 Mitglied der SPD. Nach der Spaltung der Partei trat er Ende 1918 nach seiner Rückkehr von der Front der USPD bei. Als sich diese 1920 größtenteils der KPD anschloss, ging auch Thälmann mit. Er wurde in den Zentralausschuss der KPD gewählt.

1923 war er am Hamburger Aufstand beteiligt. Etwa 300 militante Anhänger der KPD stürmten 24 Polizeireviere in Hamburg und Schleswig-Holstein, um vor allem Gewehre zu erbeuten. Der Aufstand wurde in kurzer Zeit niedergeschlagen und war somit gescheitert.
 

Thälmann als Vorsitzender der KPD

1925 wurde Thälmann zunächst Vorsitzender der Kampforganisation der KPD, des Rotfrontkämpferbundes, dann auch der KPD. Unter seiner Führung erhielt die KPD starken Zuspruch in der Bevölkerung und entwickelte sich zur stärksten kommunistischen Partei in Europa.

Ernst Thälmanns Haltung gegenüber der SPD sorgte jedoch auch für eine noch tiefer werdende Kluft, die einen Zusammenhalt gegen die Nationalsozialisten verhinderte.
 

Verhaftung durch die Nazis

Nach der Machtübernahme durch die Nazis wurden KPD-Mitglieder aufs Schärfste politisch verfolgt. Am 3. März 1933 wurde Thälmann von der Gestapo verhaftet, kurz vor den Wahlen und kurz nach dem Reichstagsbrand. Er kam in Isolationshaft. Seine Frau Rosa Thälmann durfte ihn jedoch besuchen und schmuggelte Briefchen in und aus dem Gefängnis.

Später wurde die Isolationshaft weiter gelockert. Im "Königlichen Zellengefängnis Hannover", wohin Thälmann 1937 verlegt wurde, erhielt er eine größere Zelle. Dass er darin abgehört werden sollte, wurde ihm jedoch zugetragen. So verständigte sich Thälmann mit seinen Besuchern auch per Schreibtafeln, um die Abhörung zu umgehen.
 

Tod Thälmanns im KZ

Im August 1943 wurde Ernst Thälmann erneut verlegt, diesmal ins Zuchthaus nach Bautzen. Ein Jahr später wurde er ins KZ Buchenwald gebracht. Nach elf Jahren Haft wurde er dort auf direkten Befehl Hitlers und ohne Gerichtsverfahren erschossen. Das genaue Datum und die genauen Umstände der Ermordung konnten nie geklärt werden.