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    Politik in der Bundesrepublik
    Willy Brandt und Helmut Schmidt waren beide Bundeskanzler prägten die Politik der Bundesrepublik in den 70er Jahren und bis Anfang der 80er. Hier sieht man sie 1973 auf dem SPD-Bundesparteitag. [ © Bundesarchiv, B 145 Bild-F039405-0019 / Wegmann, Ludwig / CC BY-SA 3.0 de ]

    Politik in der Bundesrepublik von den 60er bis zu den 80er Jahren

    Was geschah politisch in der Bundesrepublik, nachdem die Nachkriegszeit überwunden war und bis zur deutschen Wiedervereinigung? Innenpolitisch wie auch außenpolitisch kam es immer wieder zu tiefgreifenden Änderungen. Dazu gehörten das Wirtschaftswunder und Wirtschaftskrisen, die Studentenbewegung, eine neue Ostpolitik, der Terrorismus der RAF, die europäische Integration, die Umweltbewegung und die Wende 1982.
     

    Die Bundeskanzler

    Mehrere Bundeskanzler regierten die BRD in dieser Zeit, nachdem Konrad Adenauer 1963 zurückgetreten war:

    Ludwig Erhard (1963–1966): Erhard (CDU) war bekannt als Vater des Wirtschaftswunders. Erhard war "Atlantiker" und stärkte die Beziehungen zu den USA. Als die Wirtschaft schwächelte und die CDU sich nicht einig war, trat er schließlich zurück.

    Kurt Georg Kiesinger (1966–1969): Kiesinger (CDU) führte die erste Große Koalition (CDU/CSU und SPD). Er vermittelte häufig zwischen den beiden großen Parteien und wurde darum Häuptling Silberzunge genannt. Unter seiner Kanzlerschaft wurden die Notstandsgesetze durchgesetzt. Umstritten war er wegen seiner früheren Mitgliedschaft in der NSDAP. Er verlor die Wahl 1969.

    Willy Brandt (1969–1974): Brandt war 1969 der erste SPD-Kanzler. Er wurde bekannt für seine neue Ostpolitik und den Kniefall von Warschau. In Brandts Zeit als Kanzler fiel auch die Ölkrise. Er trat zurück, nachdem ein Mitarbeiter von ihm als Spion enttarnt worden war. Danach übernahm Walter Scheel (FDP) für eine Woche die Regierungsgeschäfte, ehe Helmut Schmidt gewählt wurde.

    Helmut Schmidt (1974–1982): Schmidt gehörte ebenfalls der SPD an. In seine Amtszeit fiel der Terror der RAF. Er blieb hier hart und verfolgte die Regel, dass sich der Staat nicht erpressen lassen dürfe. Er unterstützte den NATO-Doppelbeschluss und verfolgte so einen konservativeren Kurs als erwartet. Sein Spitzname war "Schmidt-Schnauze". Weil die FDP-Minister seiner Koalition umschwenkten, wurde Schmidt in einem Misstrauensvotum gestürzt.

    Helmut Kohl (1982–1998): Kohl (CDU) übernahm die Kanzlerschaft durch das konstruktive Misstrauensvotum gegen Helmut Schmidt. Er versprach eine "geistig-moralische Wende". Er setzte sich für ein vereintes Europa ein. Er blieb 16 Jahre im Kanzleramt.