Einmarsch der Sowjetunion in Afghanistan

Krieg in Afghanistan

Afghanistan liegt im Süden Asiens. Die heutigen Grenzländer Turkmenistan, Usbekistan und Tadschikistan gehörten bis 1991 zur Sowjetunion.
 

Vorgeschichte

Seit 1973 war Afghanistan eine Republik. 1978 kam die kommunistische Demokratische Volkspartei Afghanistans an die Macht. Sie rief die Demokratische Volksrepublik aus.

Die neue Regierung versuchte eine Bildungs- und Bodenreform. Nur Muhammad Taraki wurde Ministerpräsident. Im September 1979 zwang ihn sein Mitstreiter in der Revolution, Hafizullah Amin, zum Rücktritt und übernahm selber die Präsidentschaft.

Doch es gab Widerstand gegen die neue Volksrepublik. Islamistische Mudschahidin-Gruppen gründeten sich und kämpften gegen die kommunistische Regierung. Ein Bürgerkrieg brach aus. Islamisten standen also Kommunisten gegenüber.
 

Der Einmarsch der Sowjetunion

Die Sowjetunion fürchtete, dass Amin sich wegen des Bürgerkriegs um Hilfe an die USA wenden könne. Am 27. Dezember 1979 begann die Invasion der Sowjetunion in Afghanistan. Die Sowjetunion wollte das kommunistische Regime stützen.

Die politische und militärische Führung wurde ausgeschaltet und Amin ermordet. Neuer Staatspräsident wurde Babrak Karmal, der der Sowjetunion nahestand.

Bis 1988 stationierte man mehr als hunderttausend sowjetische Soldaten in Afghanistan.
 

Die Reaktionen

International wurde die Besetzung verurteilt. Aber auch im Land selbst kam es zu heftigem Widerstand. Die USA und Saudi-Arabien unterstützten die Mudschaheddin in ihrem Kampf durch finanzielle Mittel, um das kommunistische Regime und die Sowjetunion zu schwächen.

Aufgrund des Einmarsches boykottierten viele Länder 1980 die Olympischen Spiele in Moskau. Die Sowjetunion ihrerseits boykottierte daraufhin die Olympischen Spiele 1984 in Los Angeles.
 

Rückzug der Sowjetunion - Ende des Krieges in Afghanistan 1989

Der Kampf wurde brutal geführt. Außerhalb der Städte erreichten die Sowjets keine Kontrolle über die Gebiete. Mit der Wahl Michail Gorbatschows zum neuen Generalsekretär änderte sich die Afghanistan-Politik der Sowjetunion. Er leitete den Rückzug ein, der 1989 vollzogen wurde.

Eine Million Menschen waren in dem Krieg gestorben, fünf Millionen Menschen geflüchtet. Der Rückzug der Sowjetunion brachte dem Land jedoch keine Ordnung, sondern mündete direkt in einen Bürgerkrieg.


Blick voraus

Der Bürgerkrieg in Afghanistan dauerte von 1989 bis 2001. Ab 1996 herrschten die Taliban in Afghanistan, eine islamistische Terrorgruppe.


 

2001 begann ein weiterer Krieg in Afghanistan mit der Invasion von US-Truppen. Die USA gingen ein Bündnis mit der Anti-Taliban-Koalition der Nordallianz ein. Die Taliban wurden gestürzt.

Nach dem Abzug der US-Truppen 2021 übernahmen die Taliban wieder die Herrschaft.