Zeitstrahl - Jahr 1986

Zeitklicks

1986

    Einfache Sprache
    Kinder ab 8 Jahren

    Deutschland 1986
    Die Anti-Atomkraft-Bwewegung war 1986 sehr aktiv in Deutschland. In Wackersdorf und Brokdorf gab es große Demonstrationen. Hier begibt sich die Musikgruppe "Münchner Ruhestörung" zur Demo in Wackersdorf. [ © Sambanaut / CC BY-SA 4.0 ]
    DDR 1986
    Auf dem SED-Parteitag im April 1986 war Michail Gorbatschow zu Gast in der DDR. Er ist der dritte von links, rechts neben ihm steht Erich Honecker. Ganz links stehen Egon Krenz und daneben Willi Stoph. [ © Bundesarchiv, Bild 183-1986-0417-012 / Mittelstädt, Rainer / CC BY-SA 3.0 de ]

    Deutschland 1986

    1986 ist das Jahr, das man auch in Deutschland mit der Katastrophe von Tschernobyl verbindet. Der Unfall im Atomkraftwerk gilt als erster Super-GAU. Eine radioaktive Wolke verbreitete sich auch bis nach Deutschland und schürte große Ängste. Eine Folge davon war die Gründung des Bundesumweltministeriums.

    Zwischen der Bundesrepublik und der DDR kam es nach 1985 auch 1986 zu einem Agentenaustausch auf der Glienicker Brücke. Spionage ist also nach wie vor ein Thema.

    Auch in Wackersdorf gingen die Proteste weiter – unter dem Eindruck von Tschernobyl noch verschärfter. Ostern und Pfingsten kam es zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Demonstranten und Polizei.

    Auch in Brokdorf wurde weiter gegen den Bau des Atomkraftwerks demonstriert - trotz eines Demoverbots. In Hamburg wurden viele Demonstranten von der Polizei aufgehalten. Eine weitere Demo am nächsten Tag als Reaktion darauf führte zum "Hamburger Kessel", einer Einkesselung durch die Polizei auf dem Heiligengeistfeld. Der Einsatz wurde später für rechtswidrig erklärt. Das AKW Brokdorf nahm trotz aller Proteste am 8. Oktober 1986 den Betrieb auf.

    Ebenfalls weiter gab es Anschläge der terroristischen RAF. 1986 wurden zwei Männer von der zweiten Generation kaltblütig getötet.

    Die Zahl der Asylbewerber stieg in der Bundesrepublik ab Mitte der 80er Jahre stark an und erreichte 1992 ihren Höhepunkt. 1986 wurden knapp 100.000 Asylanträge registriert. Das löste eine Asyldebatte aus.

    In der Bundesrepublik wurden 1986 auch das Erziehungsgeld und der Erziehungsurlaub eingeführt.

    In der DDR suchte man mit einem Kulturabkommen mit der BRD eine weitere leichte Annäherung. Die 9. Volkskammerwahlen brachten keine Änderung auf den mächtigen Positionen im Staat.
     

    1986: Ereignisse

    1986 brach die Challenger beim Start auseinander. Es war eines der schwersten Unglücke in der Raumfahrtgeschichte der USA. Alle sieben Mitglieder der Besatzung starben.

    Portugal und Spanien traten 1986 der EG bei, nachdem sich beide Länder zu Demokratien gewandelt hatten.

    In Stockholm wurde am 28. Februar 1986 der schwedische Ministerpräsident Olof Palme ermordet. Er hatte sich für Verständigung und Abrüstung eingesetzt.

    Michail Gorbatschow setzte sich für Abrüstung ein und forderte auf dem Parteitag der KPdSU im März 1986 eine neue Offenheit und Umstrukturierung: Glasnost und Perestroika wurden zu neuen Schlagwörtern.

    Die USA flogen im April 1986 Luftangriffe auf die libyschen Städte Tripolis und Bengasi. Grund dafür ist eine Attentatsserie. Auch auf die West-Berliner Diskothek La Belle wurde ein Anschlag verübt. Drei Menschen starben dort in der Nacht zum 5. April 1986.

    Ein Erdbeben in El Salvador am 10. Oktober 1986 brachte mehr als tausend Menschen den Tod.

    Die russische Raumstation Mir nahm mit ihrem Basismodul den Betrieb auf.