Hausbesetzungen in Berlin

29. 1. - 22. 9. 1981

Wohnraum fehlt

In West-Berlin waren Wohnungen knapp geworden. Altbauten sollten flächendeckend abgerissen werden. Darum ließ man viele Wohnungen leer stehen, nachdem Mieter ausgezogen waren.

Erst wenn alle Häuser leer  waren, wollte man sie abreißen. Neue Wohnungen entstanden aber auch nicht in dem Maße, wie sie benötigt wurden, denn viele, vor allem junge Menschen, zogen nach Berlin und benötigten Wohnraum.
 

Hausbesetzung

Um den weiteren Verfall der Wohnungen zu verhindern und um  sie vor dem Abriss zu schützen, besetzten junge Leute die Häuser.

Ende 1980 waren in West-Berlin 18 Häuser besetzt, im Juni 1981 waren es 165 Häuser. Als die Polizei Wohnungen räumen wollte, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und schweren Straßenschlachten.
 

Ausschreitungen

So kam es am 29. Januar zu Ausschreitungen, als ein Hausbesetzer zu 14 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wurde, weil er im Dezember 1980 an der "Schlacht am Fraenkelufer" teilgenommen hatte. Auch hier hatten sich Polizei und Besetzer eine Straßenschlacht geliefert.
 

Berliner Linie zur Räumung besetzter Häuser

Der Berliner Senat legte die "Berliner Linie der Vernunft" fest. Danach sollten neu besetzte Häuser nun 24 Stunden nach Bekanntwerden der Besetzung geräumt werden.

In der Nacht zum 12. Juni kam es erneut zu Auseinandersetzungen, nachdem ein besetztes Haus geräumt wurde. Am 22. September starb ein Demonstrant, nachdem acht Häuser polizeilich geräumt worden waren und es zu anschließenden Auseinandersetzungen gekommen war.
 

Das Ende der Hausbesetzungen

Ab Ende 1981 wurden die Hausbesetzungen weniger. Mit vielen Besetzern wurden Miet- oder Pachtverträge geschlossen, die übrigen Häuser bis zum November 1981 geräumt.