Was ist das Begrüßungsgeld?

Seit wann gab es das Begrüßungsgeld?

Was viele gar nicht wissen, das Begrüßungsgeld für Leute aus dem Osten gab es nicht erst nach dem Mauerfall, sondern schon zuvor. Bei Einreise in die Bundesrepublik erhielten Ostdeutsche sowie Deutschstämmige aus Polen zunächst 30 DM. Zweimal im Jahr konnte dieses Begrüßungsgeld in Anspruch genommen werden. Im Jahr 1988 wurde die Summe auf 100 DM erhöht. Allerdings wurde dieser Betrag nur einmal im Jahr ausgezahlt.

In der Summe war das gar nicht so viel Geld, das da ausgezahlt wurde. Denn nur sehr wenige DDR-Bürger*innen durften ja überhaupt ausreisen. Das waren meist Renter und Rentnerinnen. Später, als die Ausreise etwas gelockert wurde, einige Menschen mehr, aber niemals Massen, die ausreisen durften.

Wie war das mit dem Begrüßungsgeld?

Eine Zeitzeugin erzählt, wie das mit dem Begrüßungsgeld ablief. [ © Ein Land @einland4721 ]

Wer hat das Begrüßungsgeld nach dem Mauerfall ausgezahlt?

Zu Beginn die Städte und Gemeinden, da mussten sich die Besucher das Geld abholen. Als dann nach der Maueröffnung immer mehr Menschen kamen, wurde es immer mehr Geld, das als Willkommensgeld ausgezahlt wurde. Man schätzt, dass bis zum Ende des Jahres 1989 16 Millionen DDR-Bürger*innen das Begrüßungsgeld erhalten haben. Ausgezahlt wurde dieses dann mittlerweile durch die Banken und Sparkassen. Schon am 10. November 1989 bildeten sich Schlangen vor den Banken. Dies traf vor allem auf die Banken und Sparkassen in Grenznähe zu. Die hatten übrigens zu Beginn dann Tag und Nacht offen, sonst hätten sie den Ansturm der Leute, die das so genannte Willkommensgeld abholen wollten, gar nicht bewältigt.

Was passierte mit dem Willkommensgeld?

Die meisten Leute setzten dieses Geld gleich in Waren um und stürmten in die Läden und Kaufhäuser, um etwas zu kaufen. Manche Geschäfte öffneten sogar am Sonntag und die Einnahmen stiegen.

Wann endete das Begrüßungsgeld?

Zwei Tage nach der Öffnung der Mauer hatten sich 3 Millionen Menschen aus der DDR dieses Begrüßungsgeld abgeholt. Schon am 29. Dezember 1989 war Schluss mit dem Begrüßungsgeld. So mancher hatte sich den Betrag mehrfach erschlichen. Zwar wurde im Personalausweis genau per Stempel vermerkt, wer das Begrüßungsgeld erhielt, aber es gab einige Schlaumeier, die sich das Geld mehrfach auszahlen ließen. Manche beseitigten den Stempel oder kamen mit neuen Ausweisen. Nicht immer schauen die Angestellten der Banken so genau hin, wenn der Andrang groß war.

Die wenigsten wurden erwischt. Vor allem waren eine ganze Menge Belege über die Auszahlungen am Ende verschwunden, so dass der Staat die falschen Auszahlungen gar nicht zurückzahlen konnte. So wurde wohl zu viel ausgezahlt am Ende.