Hausbesetzungen in Berlin

29. 1. - 22. 9. 1981

Besetzte Häuser in Berlin

Im Westen von Berlin hatte es schon seit Anfang der 70er Jahre Hausbesetzungen gegeben. Besonders aktiv war die Hausbesetzerszene aber Anfang der 80er Jahre. Grund dafür war, dass Wohnungen in West-Berlin nun besonders knapp geworden waren. Altbauten sollten flächendeckend abgerissen werden. Darum ließen die Vermieter viele Wohnungen leer stehen, nachdem Mieter ausgezogen waren.

Erst wenn alle Häuser leer waren, wollte man sie abreißen. Neue Wohnungen entstanden aber auch nicht in dem Maße, wie sie benötigt wurden, denn viele, vor allem junge Menschen, zogen nach Berlin und benötigten Wohnraum.
 

Hausbesetzung!

Um den weiteren Verfall der Wohnungen zu verhindern und um sie vor dem Abriss zu schützen, besetzten junge Leute die Häuser.

Ende 1980 waren in West-Berlin 18 Häuser besetzt, im Juni 1981 waren es 165 Häuser. Als die Polizei Wohnungen räumen wollte, kam es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen und schweren Straßenschlachten.
 

Ausschreitungen

So kam es am 29. Januar 1981 zu Ausschreitungen, als ein Hausbesetzer zu 14 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wurde, weil er im Dezember 1980 an der "Schlacht am Fraenkelufer" teilgenommen hatte. Auch hier hatten sich Polizei und Besetzer eine Straßenschlacht geliefert.
 

Berliner Linie zur Räumung besetzter Häuser

Der Berliner Senat legte die "Berliner Linie der Vernunft" fest. Danach sollten neu besetzte Häuser nun 24 Stunden nach Bekanntwerden der Besetzung geräumt werden.

In der Nacht zum 12. Juni 1981 kam es erneut zu Auseinandersetzungen, nachdem ein besetztes Haus geräumt wurde. Am 22. September starb ein Demonstrant, nachdem acht Häuser polizeilich geräumt worden waren und es zu anschließenden Auseinandersetzungen gekommen war.
 

Das Ende der Berliner Hausbesetzungen

Ab Ende 1981 wurden die Hausbesetzungen weniger. Mit vielen Besetzern wurden Miet- oder Pachtverträge geschlossen, die übrigen Häuser bis zum November 1981 geräumt.