K-Gruppen und Stadtguerilla

Zersplitterung der Bewegung in K-Gruppen, Stadtguerilla, Revolutionäre Zellen

Die Studentenbewegung der sechziger Jahre hatte sich bis 1970 in verschiedene Strömungen zersplittert. Die Organisation, die die Bewegung getragen hatte – der Sozialistische Deutsche Studentenbund SDS – löste sich 1970 auf.

Es gründeten sich mehrere sogenannte K-Gruppen ( = kommunistische Gruppen). Zu Gewalt bereit waren die terroristischen Organisationen Bewegung 2. Juni und die Rote Armee Fraktion. Sie bezeichneten sich als Stadtguerilla. In einzelnen Grüppchen - ohne eine straffe Organisation wie die RAF sie hatte - agierten die Revolutionären Zellen.
 

Was waren die K-Gruppen?

Aus den verschiedenen Strömungen im SDS entwickelten sich schon vor dessen Ende mehrere K-Gruppen. Das waren kleine kommunistische Gruppierungen oder Parteien, die von vertrauenswürdigen, besonders ausgewählten Führungskräften, den Kadern, geführt wurden. Zu diesen gehörte zum Beispiel der "Kommunistische Bund Westdeutschland", der von 1973 bis 1985 existierte.
 

Stadtguerilla

Gewaltbereite linksextreme Personen taten sich ebenfalls zusammen. Gruppierungen wie die "Bewegung 2. Juni" und auch die "Baader-Meinhof-Bande" in ihren Anfängen verstanden sich als "Stadtguerilla". Ihr Vorbild waren die "Tupamaros", die in Uruguay für einen Umsturz kämpften. Eine Guerilla führt an sich einen Untergrundkrieg gegen den eigenen Staat und kämpft somit gegen die Armee des eigenen Landes.
 

Sachbeschädigung

Während Rudi Dutschke sich für den "Marsch durch die Institutionen" aussprach – also den legalen Weg innerhalb des Systems – stritten linksextreme Gruppen darum, wie weit man unter Anwendung von Gewalt gehen dürfe. War Sachbeschädigung "rechtens" nach dem Motto "Macht kaputt, was euch kaputt macht"?

Viele verneinten das, aber andere waren bereit dazu. Manche von ihnen waren sogar bereit, Menschenleben für ihren Kampf in Kauf zu nehmen.
 

Brandanschläge

Schon seit 1968 kam es durch verschiedene linke Gruppen zu Brandanschlägen auf die Institutionen, die ihrer Meinung nach für den ihnen verhassten Staat standen: Polizeidienststellen, Einrichtungen der Justiz oder Konsulate. Es entbrannte unter ihnen ein regelrechter Konkurrenzkampf, wer die radikalsten Aktionen durchführt.