Architektur

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Die Sozialistische Stadt war das Leitbild im Städtebau der DDR. Plattenbauten prägen bis heute das Bild - doch es gab mehr als triste Wohnbauten.

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Haus des Lehrers
Links sieht man das Haus des Lehrers, das von dem DDR-Architekten Hermann Henselmann entworfen wurde. Es steht am Alexanderplatz in Berlin. Das Besondere an dem Gebäude ist der Fries, der sich rund um das Gebäude zieht. Er stammt von Walter Womacka. Am Entwurf des Berliner Fernsehturms war Henselmann ebenfalls beteiligt. [ © Spyrosdrakopoulos / CC BY-SA 4.0 ]
Architekten DDR
Der Architekt Richard Paulick erläuterte 1952 am Modell neue Wohnbauten an der Karl-Marx-Allee in Berlin. [ © Bundesarchiv, Bild 183-17346-0009 / Quaschinsky, Hans-Günter / CC BY-SA 3.0 de ]

Gebäude und Baustil in der DDR

Das Entwerfen, die Gestaltung und die Konstruktion von Bauwerken unterlag in der DDR der sozialistischen Ideologie. Darum gab es einen ganz anderen Baustil als in der Bundesrepublik.

Wie man in der DDR baute, erfährst du in diesem Kapitel. Du bekommst einen Überblick über die Architektur, wie die Lage nach dem Krieg war, was das Besondere an den Städten der DDR war und wie Ulrich Müther baute. Außerdem erklären wir, was Plattenbauten sind.

Zum Sozialistischen Klassizismus gehören zum Beispiel Gebäude in Berlin an der Karl-Marx-Allee und am Strausberger Platz. In Leipzig gehören zum Beispiel Häuser an der Windmühlenstraße dazu, in Dresden am Altmarkt.

Sonderbauten im Stil der Moderne sind das Café Moskau und das Kino International in Berlin, die ehemaligen Hauptpostämter in Leipzig, Dresden und Chemnitz, die Kunsthalle in Rostock, das Rundkino in Dresden oder das Hotel Neptun in Warnemünde. Auch der Palast der Republik zählte dazu.
 

DDR-Architekten

Hermann Henselmann war in den 50er und 60er Jahren einer der bedeutendsten Architekten der DDR. Er entwarf viele sozialistisch-klassizistischen Bauten, aber auch der sozialistischen Moderne. Zu seinen Entwürfen gehören die Gebäude am Frankfurter Tor in Berlin-Friedrichshain, das "Haus des Lehrers" am Alexanderplatz in Berlin (1961) und die Stadthochhäuser in Leipzig (1968) und Jena (1972).

Henselmann war auch am Entwurf des Berliner Fernsehturms (1969) beteiligt. Besonders auffällig an ihm ist die Kugelform im Turmkopf. Darüber, wer der Urheber des Entwurfs war, entbrach noch 1969 ein Streit zwischen Henselmann und einer weiteren Architektengruppe. Die tatsächliche Urheberschaft wurde nie geklärt.

Manfred Prasser entwarf den großen Saal für den Palast der Republik und war maßgeblich am Bau des Friedrichstadtpalastes beteiligt. Weitere bedeutende Architekten in der DDR waren Richard Paulick, Franz Ehrlich, Kurt Nowotny, Josef Kaiser, Heinz Graffunder, Wolfgang Hänsch, Roland Korn und Iris Grund.