Gipfeltreffen

Gipfeltreffen in der Politik: Deutsch-deutsche Treffen

Nach dem Zweiten Weltkrieg begann der Kalte Krieg. Die Politiker in West und Ost waren nicht bereit, einen Dialog zu führen. Bundeskanzler Adenauer trieb die Bindung der Bundesrepublik an den Westen voran, insbesondere an die USA, während DDR-Staats- und Parteichef Walter Ulbricht sein Land an die Sowjetunion band. Treffen gab es in diesen Jahren nicht.
 

Willy Brandt und Willi Stoph 1970

Erst die Neue Ostpolitik unter Bundeskanzler Willy Brandt entspannte das Verhältnis der beiden deutschen Staaten. Jedoch war es nicht Walter Ulbricht, der sich im März 1970 mit Brandt in Erfurt traf, sondern Willi Stoph, Vorsitzender des Ministerrats der DDR.

Konkrete Ergebnisse gab es hier noch nicht und auch nicht bei Stophs Gegenbesuch in Kassel im Mai desselben Jahres. Dennoch besaß gerade das erste Treffen großen symbolischen Wert. Es gilt als Auftakt für die neue Ostpolitik und spielte auch eine Rolle für den Abschluss des Transitabkommens 1971 und des Grundlagenvertrags 1972.
 

Helmut Schmidt und Erich Honecker 1981

Erst elf Jahre später kam es jedoch zu einem weiteren innerdeutschen Gipfeltreffen.  In der Bundesrepublik regierte seit 1974 Helmut Schmidt, in der DDR war Erich Honecker Staats- und Parteichef geworden. Für drei Tage reiste Schmidt nun in die DDR.

Die Gespräche am Werbellinsee nordöstlich von Berlin verliefen in guter Stimmung. Der Ausbau der gegenseitigen Beziehungen wurde beschlossen. Der Katalog von dringenden Familienangelegenheiten, bei denen DDR-Bürger in die Bundesrepublik reisen durften, wurde erweitert.
 

Helmut Kohl und Erich Honecker 1987

1987 kam es zum vierten Gipfeltreffen. Jahrelang war es verschoben worden, denn in der Beziehung der beiden deutschen Staaten war es wieder eisiger geworden. Erstmals kam nun ein DDR-Staatschef in die Bundesrepublik. Honecker wurde nun aber mit allen Ehren in Bonn von Bundeskanzler Helmut Kohl empfangen. Die DDR war damit auf dem Höhepunkt ihrer Anerkennung als eigener Staat.

Man vereinbarte Erleichterungen im Reise- und Besuchsverkehr und bei der Familienzusammenführung sowie einen verbesserten Umweltschutz und die Zusammenarbeit in Wissenschaft und Technik.

Der grundsätzliche Gegensatz der beiden deutschen Staaten und ihre Auffassung zur Teilung bzw. Einheit Deutschlands aber blieben bestehen. So war mit der faktischen Anerkennung der DDR als Staat nicht die Anerkennung der DDR-Staatsbürgerschaft verbunden.