Vorsorge und Impfungen

Impfungen in der DDR

Was die medizinische Vorsorge betrifft, konnte sich die DDR - anders als bei der medizinischen Versorgung - durchaus rühmen. Das sozialistische Gesundheitswesen sollte als Vorbild erscheinen. Es gab darum zahlreiche Maßnahmen, um Krankheiten vorzubeugen und die Gesundheit der Bürger zu fördern. Auch Impfungen gehörten dazu.
 

Impfung in der DDR

Die Impfungen in der DDR wurden wie die ganze Gesundheitsversorgung zentral organisiert. Für mehrere Infektionskrankheiten bestand in der DDR eine gesetzliche Impfpflicht. Es oblag hier also nicht den Eltern, ob sie ihre Kinder impfen lassen wollten, sondern der Staat bestimmte das.

So erhielten die Kinder in der DDR also eine ganze Reihe von Impfungen. Ohne Impfung wurde ein Kind nicht in den Kindergarten aufgenommen oder es konnte nicht ins Fereinlager fahren. Bestimmte Berufe konnte man auch nicht ausüben ohne Impfung. Zudem wurden Geldstrafen verhängt, wenn man eine Impfung verweigerte.

Pflichtimpfungen gab es in der DDR für Tuberkulose, Diphtherie, Keuchhusten, Wundstarrkrampf, Pocken und Kinderlähmung. Zwischen 1970 und 1989 wurde auch die Impfung gegen Masern in der DDR verpflichtend. In der Bundesrepublik gab es hingegen nur bis 1954 eine Impfpflicht für Diphterie und eine für Pocken bis 1975. Danach setzte man ganz auf Freiwilligkeit. In der DDR endete die Pockenimpfung Ende 1982.

Die Impfung gegen Kinderlähmung wurde in der DDR 1961 zur Pflichtimpfung. Wie bei den anderen Krankheiten sanken auch hier die Fälle schnell auf ein Minimum. Während in der Budnesrepublik zunächst noch mehrer tausend Erkrankungen im Jahr gezählt wurden, waren es in der DDR nur noch ein paar wenige. Auch bei der Tuberkulose-Impfung waren sehr gute Erfolge zu sehen. 1953 wurde die Tbc-Impfung eingeführt und die Zahlen der Erkrankten gingen stark zurück.

Anders als im Westen versäumte man es in der DDR aber, Mehrfachimpfstoffe zu entwickeln. So wurden die Menschen ab den 70er Jahren immer impfmüder. Dazu kam, dass nicht mehr genügend Impfstoff hergestellt werden konnte. Oder der Impfstoff wirkte nicht richtig. So kam es, dass es 1980 vermehrt wieder zu Masernfällen kam. Danach gingen die Zahlen aber wieder zurück.
 

Vorsorge für Kinder und Jugendliche

Bis zum dritten Lebensjahr wurden Kinder regelmäßig in den Ambulatorien oder Polikliniken von einem Kinderarzt untersucht. Hier wurden die ersten Impfungen vorgenommen und die Rachitis- und Fluorprophylaxe vorgenommen.

Ältere Kinder wurden regelmäßig in Schul- und Schulzahnarzt-Untersuchungen einem Arzt vorgestellt. Auch wer z. B. in ein Ferienlager fahren wollte, musste sich ein Gesundheitszeugnis beim Arzt ausstellen lassen.
 

Vorsorge für Schwangere und Mütter

Schwangere und junge Mütter erhielten ebenfalls eine gute Vorsorge. Frauenärzte und Hebammen übernahmen die "Schwangerenbetreuung".

Ein enges Netz an Mütterberatungsstellen gewährleistete die Betreuung junger Mütter.