Von Klein auf

BDM Gruppenwimpel

Für Kinder gibt es im nationalsozialistischen System fast kein Entkommen. Schon die Jüngsten werden vereinnahmt. 

Kinder und Jugendliche während der NS-Zeit: eine Zusammenfassung

Hitlerjugend im Pfingstlager
Das Gemeinschaftsgefühl wurde groß geschrieben. [ © Bundesarchiv, Bild 146-2004-0031 / Weinrother, C. / CC BY-SA 3.0 DE ]

Wie lebten die Kinder während der NS-Zeit?

Kinder hatten für Adolf Hitler große Bedeutung. Es war nicht so, dass er sich für Kinder interessierte oder gar für sie stark machte. Es ging ihm allein darum, dass Jungs sich später als Soldaten für das Reich einsetzen sollten und Mädchen die Aufgabe hatten, Soldaten zu gebären. Diese sollten später für Adolf Hitler in den Krieg ziehen. Damit verbunden war ein bestimmtes Ideal, also eine Vorstellung, wie Kinder und Heranwachsende sich verhalten sollten. Ein wesentliches Merkmal waren Härte und Stärke. "Was mich nicht umwirft, macht mich hart", war eine Vorstellung, die noch lange weiter leben sollte. Heute hat sich zum Glück sehr viel in der Erziehung von Kindern geändert. Doch zur Zeit des Nationalsozialismus war Schwäche ein Problem. Warum das so war und welche Folgen das mit sich brachte, untersuchen wir in "Härte und Stärke".

So begann die Erziehung der Kinder sehr früh, schon im Sandkasten. Schon das Spielzeug sollte Kinder auf ihre spätere "Berufung" als Soldat oder als Mutter und Erzieherin von Soldaten vorbereiten. Bücher und Spiele sollten ebenfalls einen Beitrag leisten. Manchmal wurden sogar alte bekannte Brettspiele wie Halma "umgearbeitet". Wie das konkret aussah, erfährst du unter "Hitler im Sandkasten".

Nur wenige konnten sich dem Einfluss der Nationalsozialisten entziehen

So wuchsen Kinder in einem Umfeld auf, in dem sie sich nur schwer dem Einfluss des Nationalsozialismus entziehen konnten. Da sie schon sehr jung Teil der nationalsozialistischen Organisationen wurden, konnten selbst Eltern, die den Nationalsozialismus kritisierten, ihre Kinder auf Dauer nur wenig beeinflussen. So gingen die Kleinsten in einen nationalsozialistischen Kindergarten. Mit 10 Jahren wurden sie zum so genannten Pimpf im Jungvolk oder Teil der Jungmädels. Und ab 14 mussten sie in die Hitlerjugend oder in den BDM, den Bund deutscher Mädel. Hier haben sie so alles gelernt, was die Nationalsozialisten gut fanden. Und wenig, was sie nicht gut fanden wie kritische Fragen zu stellen oder auch Gerechtigkeit und Freiheit wie weitere wichtige Werte und Regeln. Das Vaterland stand an erster Stelle. Auf zeitklicks erfährst du noch mehr über die Pimpfe und das Leben in der Hitlerjugend. Und was Mädchen im Bund deutscher Mädel - dem BDM - so erlebten, kannst du ebenfalls nachlesen.

Eine etwas andere Geschichte ist die des Hitlerjungen Salomon. Ein jüdischer Junge, der an einer Adolf-Hitler-Schule untertauchte und sich dadurch quasi retten konnte. Was es mit diesem auf sich hatte, das erzählen wir dir in "Wer ist der Hitlerjunge Salomon?"