Baldur von Schirach

[ © gemeinfrei ]
* Geboren:
9. Mai 1907
† Gestorben:
8. August 1974
Beruf:
Reichsjugendführer
Befreundet mit:
Albert Speer
Beziehungs­status:
Henriette von Schirach
Kinder:
3 Söhne, 1 Tochter
Hobbys:
Schriftstellerei
  • Baldur von Schirach, war der nicht der Führer der Hitlerjungen?
  • Ja genau, er nannte sich Reichsjugendführer und war für die Organisation der Hitlerjugend verantwortlich.
  • Also war er so ne Art Ober-Hitlerjunge?
  • Ja, so könnte man es nennen. Er begegnete schon mit 17 Jahren Adolf Hitler und war von ihm total begeistert. 1931 wurde er dann Reichsjugendführer der NSDAP.
  • Also ganz typisch für eine Karriere bei der NSDAP?
  • Na ja, er wuchs eigentlich in einer sehr liberalen Familien auf, seine Mutter war Amerikanerin und sein Vater Leiter des Nationaltheaters in Weimar. Er wurde wohl auch reformpädagogisch erzogen.
  • Na ja, das ist auch keine Garantie für Erfolg, meint mein Vater.
  • Baldur hätte alle Möglichkeiten gehabt, den Nationalsozialismus zu hinterfragen, aber er war von Anfang an begeistert dabei. Er meldete sich sogar freiwillig an die Front.
  • Und hat er das überlebt?
  • Ja und er wurde danach sogar Reichsstatthalter in Wien. Aber dann soll er vorsichtig die Judenverfolgung kritisiert haben, obwohl er Antisemit gewesen ist.
  • Oha, also doch im Widerstand.
  • Das kann man natürlich nicht sagen, er hat viele Juden in die Vernichtungslager im Osten deportieren lassen, aber vielleicht fehlte ihm so die letzte Konsequenz. Bei Hitler ist er jedenfalls dann doch in Ungnade gefallen.
  • Wieso das denn?
  • Seine Frau hat wohl einmal die Behandlung der holländischen Juden im Beisein von Hitler kritisiert, das hat Hitler so gar nicht gepasst.
  • Und was ist mit ihm dann passiert?
  • Nach dem Ende des Krieges hat er sich erst einmal versteckt und dann doch den Behörden gestellt. Er wurde bei den Nürnberger Prozessen angeklagt, bekam aber nur 20 Jahre Haft.
  • Nur?
  • Na ja, viele erhielten ja die Todesstrafe, so ist er trotz Anklage wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit noch einmal davon gekommen.