Heil Hitler!?

Die Nationalsozialisten wollten auch im täglichen Umgang der Menschen miteinander zeigen, wie stark ihre Macht war. Obwohl nirgendwo gesetzlich festgelegt war, dass man sich auf diese Art und Weise zu grüßen hatte, übernahmen die meisten Menschen diese Art der Begrüßung mit dem Hitlergruß.

Wer nicht mit "Heil Hitler!" grüßte, beleidigte den Führer

Nur wenige waren mutig genug, diesen Gruß zu umgehen. Denn das kam einer Beleidigung des Führers gleich und konnte unangenehme bis schlimme Folgen mit sich bringen. In den letzten Jahren der nationalsozialistischen Herrschaft wurde die Verweigerung des Hitlergrußes sogar unter Strafe gestellt. Die Nationalsozialisten wollten mit diesem Gruß die Zusammengehörigkeit aller zeigen. Auf uns wirkt das heute lächerlich, ein zackiger Hitlergruß sieht ziemlich komisch aus und ist übrigens auch verboten.

Auf dem Foto  siehst du Einwohner der Stadt Eger in der damaligen Tschechoslowakei beim Einmarsch der deutschen Truppen im Jahr 1938. Ein Teil der Menschen sieht sehr erfreut aus.

Ist der Hitlergruß immer verboten?

Nein, nicht immer, denn dient er einem künstlerischen oder wissenschaftlichen Zweck, dann nicht. Dient er der Aufklärung, z.B. im Bereich der Bildung, dann auch nicht. Bei der Aufführung eines Theaterstückes, das die Zeit des Nationalsozialismus darstellt und das der Aufklärung dient (gleiches gilt für Filme), darf der Hitlergruß gezeigt werden. Sein Zweck dient ja nicht Verherrlichung dieses Zeichens. Ansonsten steht das Zeigen unter Strafe, auch wenn jemand einfach mal einen Witz machen will, denn dieser Witz ist dann einfach zu blöd.

Woher stammte der Hitler-Gruß eigentlich?

Meistens sprach man beim Hitlergruß die Worte "Heil Hitler!" oder auch "Sieg Heil!" dazu aus. Der Führer wurde mit "Heil mein Führer" angesprochen bzw. begrüßt.

Der Gruß stammte aus Österreich

Ursprünglich stammte der Hitlergruß aus Österreich. "Heil" bedeutete soviel wie in Bayern ein fröhliches "Servus". Hitler, der ja aus Österreich stammte, hatte diese Begrüßungsformel mitgebracht.

Der rechte Arm wurde gehoben, denn die Bewegung verstand sich "rechts".

Beim Hitlergruß, der später dann als "Deutscher Gruß" bezeichnet wurde, wurde der rechte Arm auf Höhe der Augen schräg nach oben gestreckt und dabei die Hand flach gehalten. Dafür wurde immer der rechte Arm genutzt, denn die nationalsozialistische Bewegung verstand sich "rechts".


Blick zurück

Schon die alten Römer verwendeten das Wort "Salve" "Sei gegrüßt", das entsprach in etwa dem Germanischen "Heil!". So begrüßten sie ihre Kaiser, "Heil Cäsar" war ein gängiger Ausdruck. Diese Bezeichnung wurde dann später im Deutschen nicht mehr verwendet, doch in Österreich konnte es sich länger erhalten. Hitler nahm den Begriff dann mit nach Deutschland, doch schon vor 1933 haben sich Mitglieder der NSDAP so begrüßt. Es ist auch möglich, dass Hitler diese Begrüßung von Mussolini übernommen hat, der ebenfalls auf diese ursprüngliche Grußform zurückgegriffen hat. In diesem Punkt sind sich die Historiker nicht ganz einig.


Blick voraus

Nach 1945 wurde der Hitlergruß in Deutschland und in Österreich verboten und auch unter Strafe gestellt. Doch die Neonazis verwenden diesen Gruß noch immer, wenn auch manchmal in einer Variante. Hier wird der Arm angewinkelt und nicht ausgestreckt. Es gibt auch noch die Zahl "88" als Formel bei einer Begrüßung. Die Zahl "8" steht hier für den achten Buchstaben des Alphabets und das ist das "H". HH heißt dann soviel wie "Heil Hitler". Es gibt auch noch weitere abgewandelte Grußformen, die an den ursprünglichen Gruß erinnern, die aber die Strafverfolgung bzw. das Verbot zu umgehen versuchen