VIII. Parteitag der SED

15. - 19. 6. 1971

SED-Parteitag 1971

Mit der Ära von Erich Honecker wurde auch ein neues Konzept in der Wirtschaftspolitik angekündigt: die Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik.

Vom 15. bis 19. Juni 1971 fand der VIII. Parteitag der SED statt. Deutlich wandte man sich von der Politik des zuvor abgesetzten Walter Ulbricht ab. Erich Honecker gab nun die neue Linie vor.
 

Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik

Auf dem Parteitag wurde die "Einheit von Wirtschafts- und Sozialpolitik" verkündet. Sie sollte zur Hauptaufgabe werden. Das "Neue Ökonomische System der Planung und Leitung" NÖSPL von 1963 wurde damit endgültig beendet.

Die wirtschaftlichen Probleme der DDR sollten gelöst und dabei auch die Lebensbedingungen der Menschen deutlich verbessert werden.

Das "Glück des Volkes" wurde zum ersten Ziel der neuen Wirtschaftspolitik. Das wiederum sollte die Wirtschaft in Schwung bringen.

So wurden in der Folge dann auch die Löhne der Arbeiter genauso wie die Renten erhöht. Die Arbeitszeit wurde verkürzt.

Das Wohnungsbauprogramm vorangetrieben. So entstanden in den 1970er und 1980er Jahren eine Vielzahl an neuen Wohnungen, vor allem in Plattenbauweise. Altbauten verfielen oder wurden abgerissen, da für die Sanierung keine Gelder vorhanden waren.

Das Geld, das für die Erhöhung der Löhne und das Wohnbauprogramm verwendet wurde, fehlte nun allerdings an anderen Stellen, nicht nur für Altbau-Sanierungen, sondern zum Beispiel auch für Straßen oder öffentliche Gebäude.

Und nicht nur das: Die DDR musste für ihr Programm auch Kredite aufnehmen. Sie verschuldete sich im Ausland, u.a. auch in der Bundesrepublik.
 

Anlehnung an die Sowjetunion

In der Außenpolitik sollte eine noch stärkere Anlehnung an die Sowjetunion erfolgen, außerdem wurde ein Fünf-Punkte-Programm festgeschrieben. Insgesamt folgte man den Vorgaben aus der Sowjetunion. Deren Führungsanspruch wurde deutlich betont.