Erste rot-grüne Koalition, erster grüner Minister in Hessen

16. 10. 1985 - 9. 2. 1987

Erste rot-grüne Koalition in Hessen 1985

Nach der Landtagswahl 1982 erhielt keine Partei in Hessen eine Mehrheit. Daraufhin wurden Neuwahlen ausgeschrieben, die aber im September 1983 ebenfalls keine klaren Verhältnisse hervorbrachte.

 So regierte die SPD unter Holger Börner zunächst als Minderheitenregierung, toleriert von den Grünen, die Börner im Juni 1984 mit zum Ministerpräsidenten wählten. Im Oktober 1985 bildeten SPD und Grüne schließlich die erste rot-grüne Koalition in der Bundesrepublik.
 

Joschka Fischer

Joschka Fischer wurde der erste grüne Minister, und zwar für Umwelt und Energie. Er ließ sich am 12. Dezember 1985 in seinen weißen Turnschuhen - zu Sakko und Jeans - vereidigen. Das sorgte für großes Aufsehen, sah man Minister doch sonst nur im Anzug. Die Presse nannte ihn den Turnschuhminister.
 

Konflikte

Wie schon in der Zeit der Tolerierung gab es auch in der Zeit der Koalition viele Konflikte: sowohl zwischen den beiden Parteien SPD und Grünen als auch bei den Grünen untereinander.

"Fundis" und "Realos" fochten Flügelkämpfe aus.

Schon am 9. Februar 1987 zerbrach die Koalition. Streitpunkt war die Genehmigung für die Plutoniumfabrik Alkem bei Hanau. Am 10. Februar erklärte Holger Börner seinen Rücktritt.