Corona, SARS-CoV-2 und Covid-19

Ein neuartiges Coronavirus

Im Jahr 2019 entdeckte man ein neues Virus. Es gehört zu der Gruppe der Coronaviren. Unter dem Mikroskop sehen diese Viren aus als hätten sie viele kleine Kronen. Das lateinische Wort corona bedeutet Krone. Danach ist diese Gruppe von Viren also benannt.

Die meisten Coronaviren lösen harmlose Erkältungen aus. Das neu entdeckte Virus aber führte zu schlimmen Atemwegserkrankungen, an denen viele Menschen starben. Offiziell erhielt das Virus den Namen SARS-CoV-2. Das ist die Abkürzung von severe acute respiratory syndrome coronavirus type 2. Das bedeutet übersetzt Schweres-akutes-Atemwegssyndrom-Coronavirus Typ 2.

SARS, also das Schwere Akute Respiratorische Syndrom, ist eine Krankheit, die man schon 2002 erstmals beobachtet hat. Die Menschen, die daran erkranken, bekommen eine schwere Lungenentzündung. Das Virus, das diese Krankheit auslöste, war SARS-CoV-1. Weltweit starben 2002/2003 rund 800 Menschen.

SARS-CoV-2 löste eine schwere Pandemie aus. Die Krankheit, die das Virus verursacht, wird COVID-19 genannt - nach dem Virus und dem Jahr des Ausbruchs (Abkürzung für coronavirus disease 2019). Häufig spricht man aber einfach davon, dass jemand an Corona oder an Covid erkrankt ist. Zum Krankheitsbild gehören ebenfalls schwere Lungenentzündungen.
 

Von Wuhan in die Welt

In einer Stadt in China namens Wuhan erkrankten im November 2019 plötzlich mehrere Menschen an einer unbekannten Krankheit. Von Wuhan aus verbreitete sich das Virus zunächst in China und dann schnell in der ganzen Welt. Eine Pandemie entstand.

Ende Dezember gab es Meldungen von mehreren Ärzten in Wuhan über die neue Krankheit. Zunächst wurden sie zum Schweigen aufgerufen. Am 31. Dezember 2019 informierten die Behörden in China dann doch die WHO über die neue Krankheit.

Am 30. Januar 2020 erklärte die WHO COVID-19 zu einer gesundheitlichen Notlage internationaler Tragweite. Das bedeutet, dass das Gesundheitsrisiko für andere Länder nun hoch eingestuft wurde.

Am 11. März 2020 wurde die Krankheit zur Pandemie erklärt.
 

Woher kam Corona?

Die Herkunft des neuartigen Coronavirus ist nicht geklärt. Man nimmt als wahrscheinlich an, dass eine Übertragung von einem Tier auf den Menschen stattfand.

Möglicherweise geschah das auf einem der Tiermärkte wie dem Wet Market in Wuhan. Allerdings war der Patient Null, also der erste COVID-19-Patient, von dem man weiß, nicht dort gewesen. Und auch keines der von dort untersuchten Tiere trug das Virus in sich. Es kann also sein, dass sich das Virus nur dort früh ausbreitete.

Wahrscheinlich gab es außerdem noch einen Zwischenwirt. Als Überträger kommen zum Beispiel Fledermäuse oder Schuppentiere in Frage. Zwischenwirte könnten zum Beispiel Marderhunde gewesen sein.
 

Mutationen des Coronavirus

Die zuerst in China auftretende Variante des Coronavirus nennt man auch Wildtyp. Es entwickelten sich daraus zahlreiche Mutationen des Coronavirus. Das sind Veränderungen im Erbgut. Das ist normal. Das passiert zufällig. Es kann dem Virus einen Vorteil verschaffen, aber ebenso einen Nachteil. Manche Virusvarianten verursachen einen schweren Krankheitsverlauf, andere einen leichteren. Manche übertragen sich schneller, andere langsamer.

Zunächst wurden die Varianten nach dem Land benannt, in dem sie zuerst gefunden wurden. So hatte man dann eine britische oder eine indische Variante.

Im Juni 2021 beschloss man eine andere, neutralere Bezeichnung zu wählen, nämlich nach Buchstaben des griechischen Alphabets. Mitte 2021 verbreitete sich die Delta-Variante sehr schnell. Ab Januar 2022 war es dann die Omikron-Variante.

Die sogenannte Pango-Nomenklatur benutzt Buchstaben und Zahlen für die Bezeichnung der Untervarianten, zum Beispiel B.1.1.529.
 

Die Krankheit: COVID-19

Das Coronavirus SARS-CoV-2 verursacht die Krankheit COVID-19. Wer sich angesteckt hat, bekommt als Symptome meist Husten, Schnupfen, Kopfschmerzen und Fieber. Typisch für die ersten Varianten war auch ein Verlust des Geruchssinns und des Geschmackssinns. Bei schweren Verläufen entwickeln sich Atemnot und eine Lungenentzündung. Weitere Symptome sind möglich.

Es gibt auch Menschen, die sich zwar anstecken, aber gar keine Symptome haben. Das nennt man dann asymptomatisch. Menschen, die auch nach dem Ende der Krankheit noch Symptome haben, haben  Long Covid entwickelt.
 

Corona in Deutschland

Am 27. Januar 2020 wurde der erste Coronafall in Deutschland bestätigt. Dieser hatte sich bei einer aus China angereisten Kollegin angesteckt. Bei einer Karnevalsfeier im Kreis Heinsberg kam es zu einer raschen Ausbreitung unter vielen Anwesenden. Anschließend breitete sich das Virus in ganz Deutschland aus. Die erste Infektionswelle dauerte von März bis April 2020, die zweite von Oktober 2020 bis Januar 2021. Weitere Wellen folgten.

Am 22. März 2020 wurden Kontaktbeschränkungen beschlossen. Eine Überlastung des Gesundheitssystems sollte vermieden werden. Ein Lockdown wurde beschlossen. Gastronomie und alle "nicht lebensnotwendigen" Geschäfte mussten schließen, in Schulen und Kindergärten gab es nur noch eine Notbetreuung. Ab Mai 2020 gab es Lockerungen. Ab November gab es erneut Einschränkungen, am 16. Dezember 2020 begann ein "harter" Lockdown, der bis in den Januar 2021 dauerte.

Ende Dezember 2020 lag der erste Impfstoff vor und man begann mit der Impfung der besonders gefährdeten Gruppen wie ältere und vorerkrankte Menschen. Einige Beschränkungen galten ab August 2021 nur noch für ungeimpfte Personen. Am 3. April 2022 wurden bundesweit die Kontaktbeschränkungen und die allgemeine Maskenpflicht abgeschafft.

2022 steckten sich zwar sehr viele Menschen mit Corona an, aber die Krankheit verläuft nun meist harmlos, wie eine Erkältung.
 

Impfstoffe gegen COVID-19

In ungewöhnlich kurzer Zeit wurden mehrere Impfstoffe gegen das Coronavirus entwickelt. In Deutschland erfolgte die erste Impfung am 26. Dezember 2020 mit dem zuerst zugelassenen Impfstoff. Dieser wurde von BioNTech/Pfizer entwickelt und erhielt den Namen Comirnaty. Die Zulassung erfolgt für die Mitgliedsstaaten der EU durch die Europäische Kommission auf Empfehlung der Europäischen Arzneimittel-Agentur (EMA).

Mit weiteren zugelassenen Impfstoffen und dem Fortschreiten der Impfkampagnen wurden immer mehr Menschen geimpft. Der Impfstoff von der Firma Moderna ist wie der von BioNTech ein mRNA-Impfstoff. Dazu kamen die Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson. Ein proteinbasierter Impfstoff von Novavax kam später dazu.