Grüner Punkt

Grüner Punkt und die neue Verpackungsverordnung

Am 12. Juni 1991 trat in Deutschland eine neue Verpackungsverordnung in Kraft. Schon in den Jahren zuvor wurde Politiker*innen bewusst, dass der Müllberg immer weiter anstieg. So kam man auf die Idee, bestimmte Stoffe wie zum Beispiel Verpackungen, wieder zu verwerten. Das Schlagwort dazu heißt "recyceln".

Zu viel Müll!

Hand aufs Herz! Hast du schon einmal eine Dose weggeworfen? Einfach so vielleicht? Da bist du sicher nicht der einzige. Und die eine Dose macht es auch nicht aus. Aber die vielen Dosen, die Plastikverpackungen, die Tüten und Folien, die unsere Waren umhüllen, bevor wir sie verwerten, die machen es aus. Das alles ist Müll, der sich anhäuft und nicht mehr so einfach von der Erdoberfläche verschwindet. Mancher Abfall verrottet nur langsam oder zerfällt gar nicht. Und verrotten kann übrigens nur organischer Müll, Plastik verrottet gar nicht. Plastik zersetzt sich. Und das dauert sehr sehr lange.

Wie lange braucht Plastikabfall zum Zersetzen?

Bei Plastik können wir das gar nicht so genau sagen. Es hängt von der Art des Plastiks ab. Es gibt auch Plastiktüten mit ganz unterschiedlichen chemischen Zusammensetzungen. Die eine braucht vielleicht mehrere Jahrzehnte, die andere mehrere Jahrhunderte. Und es ist auch eine Frage der Umweltbedingungen. Je nachdem, welche Bedingungen nun herrschen, kann das schneller oder langsamer vonstatten gehen.

Warum Abfall nicht einfach wiederverwerten?

So kamen schlaue Leute letztlich auf die Idee, man könne ja bestimmte Abfallprodukte wiederverwerten, also recyclen, so lautet der Fachbegriff. Bei Glasflaschen hatte man das ja schon probiert und alte Flaschen gewaschen und wieder befüllt. So kam es zur Verpackungsverordnung und zum so genannten dualen System in Deutschland.

Wie funktioniert der grüne Punkt?

Der grüne Punkt erklärt sich in diesem Video selbst. [ © Der grüne Punkt ]

Was ist das duale System Deutschland?

Die Verpackungsverordnung verpflichtet Hersteller und Händler. Sie müssen Verpackungen der Käufer*innen zurücknehmen und verwerten. Das so genannte "Duale System" war geboren. Und der "grüne Punkt" kennzeichnet die Produkte der Hersteller, die an diesem dualen System teilnehmen. Vielleicht hast du ja schon das Logo des Dualen Systems gesehen?  Das Logo siehst du auf dem Foto.

Damit Hersteller dieses Logo vom grünen Punkt nutzen dürfen, müssen sie an das "Duale System" Geld zahlen. Wie nun der Müll genau recycelt wird, erfährst du im Artikel "Recyling in Deutschland".

Kritik am grünen Punkt

Das klingt ja alles ganz gut mit dem "grünen Punkt" und dem "dualen System" in Deutschland. Dennoch gab und gibt es nicht wenige Kritiker*innen. Den verpflichtenden grünen Punkt gibt es übrigens seit dem 1. Januar 2009 nicht mehr.  Das mit der Mülltrennung überfordert viele, gestern und heute immer noch. Was denn genau gehört denn nun in den gelben Sack? Es gibt Studien, Umfragen und Tests und immer noch machen viele vieles falsch. Immer wieder gibt es neue Aufklärungskampagnen.

Der grüne Punkt wurde also abgeschafft. Dennoch existiert er weiter. Und manche Firmen verwenden halten an ihm fest. Viele Verbraucher*innen werfen den Plastikmüll in den gelben Sack.  Doch, was da so genau wirklich hineingehört, wissen viele immer noch nicht. 50% des Mülls, der im Gelben Sack landet, gehört da eigentlich gar nicht rein. Es gibt also noch einen Verbesserungsbedarf.