Joseph Wirth wird Kanzler - Beginn der Erfüllungspolitik

10.05.1921

Neuer Reichskanzler 1921

Das Kabinett von Kanzler Constantin Fehrenbach trat am 4. Mai 1921 zurück, weil man sich nicht einigen konnte, ob der Londoner Zahlungsplan für die Reparationen angenommen werden sollte.

Am 10. Mai wurde der bisherige Finanzminister Joseph Wirth (Zentrumspartei) zum neuen Reichskanzler gewählt – mit 41 Jahren der bisher jüngste Kanzler, den Deutschland je hatte.

Die erste Amtshandlung von Joseph Wirth und seiner Regierung war die Annahme des Londoner Zahlungsplans. Obwohl die Forderungen der Alliierten den Deutschen viel zu hoch erschienen, entschied sich die Mehrheit des Reichstags dafür. Mit der Erfüllung der Forderungen wollte man nämlich zeigen, dass sie praktisch undurchführbar waren.
 

Beginn der Erfüllungspolitik

Weil Deutschland zu diesen hohen Zahlungen sowieso nicht fähig sein würde, rechnete man mit einer Änderung der Summe, sobald dies auch den Alliierten klar werden würde. Man nennt diese Strategie auch die Erfüllungspolitik (siehe auch: Was ist Erfüllungspolitik?). Die Politiker, die sich dafür aussprachen, wurden auch Erfüllungspolitiker genannt.

Rechte Kreise verurteilten diese Strategie. Das gipfelte schließlich in der Ermordung von mehreren Politikern wie Matthias Erzberger und Walter Rathenau, die von den Rechten als Erfüllungspolitiker beschimpft wurden.
 

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