Tod des Reichspräsidenten Hindenburg

02.08.1934

Schon kurz vor Hindenburgs Tod ließ Hitler ein Gesetz verabschieden, das die Führung des Staates allein auf ihn als "Führer und Reichskanzler" übertrug.

Hindenburg war der zweite Reichspräsident der Weimarer Republik, zu dem er 1925 gewählt wurde. 1932 wurde er wieder gewählt und blieb auch Reichspräsident bis zu seinem Tod. Mit durch den Einfluss Hindenburgs wurde es möglich, dass Hitler Deutschland in eine Diktatur umwandeln konnte. Allerdings hatte Hindenburg Hitler auch lange Zeit verachtet.

Seit März 1934 war Hindenburg krank und ein Pflegefall. Doch geistig war er noch fit. Er zog sich im Juni 1934 auf sein Landgut zurück, das in Ostpreußen lag, auf Gut Neudeck. Hindenburg schätzte Adolf Hitler zu Beginn so gar nicht. Er war für ihn ein Emporkömmling, mit "Sozialismus" hatte er so gar nichts am Hut, für ihn war das "deutsche Kaisertum", das, was er anstrebte. Doch das änderte sich mit der Zeit, am Ende nannte Hindenburg Hitler sogar "mein Kanzler". Was diesen Umschwung im Denken Hindenburgs hervorrief, wissen wir nicht. Hitler hatte die Deutschen geeint, etwas, das keinem vorher gelungen war. Wahrscheinlich war ihm das wichtiger als das Kaisertum.

Hitler war nach Hindenburgs Tod "Führer und Reichskanzler"

Nach dem Tod von Paul von Hindenburg übernahm Hitler das Amt des Reichspräsidenten und nannte sich in der Folge "Führer und Reichskanzler". Die Wehrmacht unterstand Adolf Hitler. Die Soldaten wurden nicht mehr auf Vaterland und Verfassung vereidigt, sondern auf den "Führer des Deutschen Reichs und Vaterlandes". Für den 19. August 1934 wurde eine Volksabstimmung angekündigt. Mit dem 2. August 1934 hatte Hitler sein Ziel einer Diktatur erreicht.

Treueid der deutschen Soldaten auf Adolf Hitler

Auf die Idee des Treueids, der nicht mehr auf die Verfassung geleistet wurde, kam der damalige Reichswehrminister Werner von Blomberg. Blomberg war ein Mensch, der immer alles gut machen wollte für seinen Führer und dessen Nazi-Helfer. So sind die Soldaten durch diesen Eid nicht an die Verfassung gebunden - wie es in Weimar der Fall gewesen ist - sondern auf den Führer, also Adolf Hitler.

Hitler veranlasste, dass eine Beisetzung Hindenburgs im Denkmal der Schlacht bei Tannenberg - ein Denkmal aus dem Ersten Weltkrieg - stattfand und nicht auf dem ostpreußischen Gut, auf dem Hindenburg gestorben war. Ob in Hindenburgs Sinne, das wissen wir nicht.