"Deutsche an einen Tisch"

30. 11. 1950 - 10. 3. 1952

Westintegration oder eine gesamtdeutsche Lösung?

Die Politik der Bundesregierung unter Konrad Adenauer zielte auf eine Westintegration ab. Das heißt, dass die Bundesrepublik in die westliche Staatengemeinschaft eingegliedert wurde und sich an die Westmächte band, also an das westliche Europa und die USA. Man spricht auch von Westbindung. Dies geschah bis 1955 politisch, militärisch und wirtschaftlich.
 

Deutsche an einen Tisch

Am 30. November 1950 schlug die DDR vor, es solle unter dem Motto "Deutsche an einen Tisch" einen "Gesamtdeutschen Konstituierenden Rat" geben, zu gleichen Teilen besetzt mit Vertretern aus West- und Ostdeutschland.

Dieser Rat sollte eine vorläufige Regierung für Gesamtdeutschland vorbereiten und gesamtdeutsche Wahlen durchführen. Die Siegermächte sollten dabei umgangen werden, es sollte direkt über eine Wiedervereinigung verhandelt werden.
 

Antwort der BRD: Nur unter Aufsicht der UNO

Am 15. Januar 1951 wurde der Vorschlag der DDR abgelehnt. Der Bundestag begründete die Ablehnung damit, dass es in der DDR keine freie Meinungsäußerung gebe. Die Bundesrepublik würde Wahlen nur zustimmen, wenn sie unter der Aufsicht der Vereinten Nationen (UNO) stattfänden.

Die DDR verweigerte jedoch einer Kommission der UNO die Einreise - an freien und geheimen Wahlen war man nicht interessiert. Die DDR beendete ihre Kampagne "Deutsche an einen Tisch" mit der ersten Stalinnote vom 10. März 1952.