Filmgenres der 60er

Filme aus den 60ern

Die Zeit der Heimat- und Schlagerfilme war 1963 vorbei. Neue Genres (Gattungen von Filmen) entstanden, darunter die Filmreihen nach den Autoren Edgar Wallace und Karl May.
 

Edgar-Wallace-Verfilmungen

Erste Verfilmungen der Krimis von Edgar Wallace hatte es schon in den 20er und 30er Jahren gegeben, doch bekannt wurden dann vor allem die Filme der 60er Jahre.

Dazu gehörten nach der ersten Verfilmung von 1959 ("Der Frosch mit der Maske") auch "Der Zinker" (1963) oder "Der Hexer" (1964). 1972 endete die Reihe mit "Das Rätsel des silbernen Halbmonds". Parallel zu den Kinofilmen entstanden auch Produktionen für das Fernsehen.
 

Karl-May-Verfilmungen

1962 begann der Filmproduzent Horst Wendlandt die Romane von Karl May zu verfilmen und wurde damit besonders erfolgreich. Nach dem "Schatz im Silbersee" von 1962 folgten "Winnetou I" (1963), "Old Shatterhand" und "Winnetou II" (beide 1964) sowie "Der Ölprinz" (1965) und viele weitere.

Vor allem die Winnetou-Filme waren sehr beliebt und konnten auch bei den Wiederholungen im Fernsehen hohe Einschaltquoten erzielen. Der Darsteller des Winnetou, Pierre Brice, wurde mit dieser Rolle bekannt.
 

Western der 60er Jahre: Italowestern

Der klassische Western kam aus den USA. Er spielte zur Zeit der Besiedlung des Landes im 18. Jahrhundert im "wilden Westen". Der Held war ein Cowboy, der seinen bösen Widersacher besiegen musste. Vor allem aus Italien kam in den 1960er Jahren nun eine neue Art von Western: der Italowestern.

In ihnen war der markige Held eher ein Anti-Held und Rebell. Oft war er habgierig und gewalttätig. Gegenspieler waren oft nicht Indianer, sondern Mexikaner.  Nahaufnahmen, z. B. von Gesichtern, waren typisch für den Italowestern.

Der bekannteste Italowestern ist "Spiel mir das Lied vom Tod", bei dem Sergio Leone Regie führte. Weitere Italowestern sind "Für eine Handvoll Dollar" (1964), "Zwei glorreiche Halunken" (1966) oder "Django" (1966).
 

Prügelwestern und Actionkomödien

Eine Verschiebung ins Lustige erhielten die Western durch die Filme mit Bud Spencer und Terence Hill. In diesen "Prügelwestern" schlug man sich fröhlich und hatte immer einen lustigen Spruch auf Lager, z. B. im Film "Vier Fäuste für ein Halleluja" von 1972.

Ähnlich funktionierten die Actionkomödien mit den beiden Schauspielern, z. B. "Zwei wie Pech und Schwefel" (1974).
 

Lausbubengeschichten und Lümmelfilme

Lustige Filme rund um einen jungen Hauptdarsteller waren in den 60er und 70er Jahren sehr erfolgreich. Hansi Kraus spielte ab 1964 den "Lausbub", der durch allerlei Streiche ein ganzes Dorf in Atem hält.

Auch in den "Lümmelfilmen" übernahm er die Hauptrolle. Sie waren eine Reihe von Filmen, die zwischen 1967 und 1972 produziert wurden und sehr erfolgreich im Kino liefen. Hier ging es um Streiche von Schülern.