Erhard und Kiesinger – die Kanzler nach Adenauer



Die Bundeskanzler nach Adenauer
Ludwig Erhard war unter Bundeskanzler Adenauer schon seit 1949 Wirtschaftsminister. Er gilt als "Vater" der Sozialen Marktwirtschaft und des Wirtschaftswunders nach dem Zweiten Weltkrieg.
1963 wurde er Bundeskanzler. Kurt Georg Kiesinger löste ihn 1966 ab. Er war zuvor Ministerpräsident von Baden-Württemberg gewesen. Beide Kanzler gehörten ebenso wie Konrad Adenauer der CDU an.
Adenauer gegen Erhard
Erhards Position war von Anfang an nicht leicht, denn Adenauer hatte sich vehement gegen ihn ausgesprochen. Das machte seinen Stand schwer. Hinzu kam, dass es ausgerechnet in Erhards Kanzlerschaft zu einem wirtschaftlichen Abschwung kam.
Kiesinger und die erste Große Koalition
Kiesinger konnte nach der Bundestagswahl 1966 nicht allein regieren. So kam es zur ersten Großen Koalition (aus CDU und SPD) in der Geschichte der Bundesrepublik.
Erstmals war somit die SPD mit an der Regierung beteiligt. Nach der nächsten Wahl 1969 regierte die SPD dann mit der FDP statt mit der CDU.
Proteste
In die Zeit der beiden Adenauer-Nachfolger fällt nicht nur die Wirtschaftskrise, sondern vor allem der Protest der jungen Generation. Die stellte die alten Werte zunehmend in Frage.
Sie warf ihren Eltern und Großeltern vor, nichts gegen die Nationalsozialisten unternommen oder diese sogar unterstützt zu haben (dazu mehr unter: Protest).
Das deutsch-deutsche Verhältnis
Wie sollte man umgehen mit der DDR? Wie mit den Forderungen nach Reformen? Weder Erhard noch Kiesinger fanden darauf befriedigende Antworten.
Die DDR wollte man nicht als eigenständigen Staat anerkennen, was das deutsch-deutsche Verhältnis nach wie vor angespannt bleiben ließ.
Kiesinger in der Kritik
Kiesinger wurde zudem wegen seiner Mitgliedschaft in der NSDAP und seiner Karriere im Staatsapparat der NS-Diktatur besonders von der jungen Generation kritisiert.