Europaparlament und Europawahlen

Erste Europawahl

1979 fand die erste Europawahl statt. Damit gewann das Europaparlament nun schrittweise an Bedeutung. Erstmals konnten die Bürger der Europäischen Gemeinschaft direkt Abgeordnete wählen. Es waren also die ersten direkten Europawahlen.

Seinen Sitz hat das Europaparlament in Straßburg, gearbeitet wird außerdem in Brüssel und Luxemburg. Alle fünf Jahre finden Europawahlen statt.
 

Wahlbeteiligung bei Europawahlen

Die Zuständigkeit des Europaparlaments nahm in den 80er Jahren zu. Dennoch sank die Wahlbeteiligung bei den Europawahlen von Jahr zu Jahr. In der Bevölkerung wird eine gemeinsame Vertretung auf Europaebene offenbar für weniger wichtig erachtet. Die Wahlbeteiligung lag 1979 immerhin bei 63 Prozent (Deutschland 65,7 %). 1984 betrug sie gesamt 61 Prozent (D 56,8 %), 1989 lag sie bei 58,5 Prozent (D nun 62,3 %).
 

Einheitliche Europäische Akte

Neue Zuständigkeitsbereiche erhielt das Europaparlament 1986 mit der "Einheitlichen Europäischen Akte" (EEA). Noch gab es die EU nicht, sie war aber das erklärte Ziel.

Vereinbart wurde in der EEA eine politische Zusammenarbeit (Europäische Politische Zusammenarbeit EPZ), nachdem es bis dahin vor allem um wirtschaftliche Zusammenarbeit gegangen war. Außerdem wurden die Befugnisse des Parlaments erweitert.

 


Blick zurück

Schon als die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl 1952 entstand, gab es ein Parlament. Unter dem Namen "Gemeinsame Versammlung" bildeten 78 Abgeordnete der sechs Länder ein Parlament, das eine Art Kontrolle ausüben sollte.

Mit der Gründung der Europäischen Wirtschaftsgemeinschaft1957, gehörten nun 142 Abgeordnete dem Europäischen Parlament an, wie es nun genannt wurde.

1973 wurde die Europäische Gemeinschaft erweitert, als Großbritannien, Irland und Dänemark beitraten. So gehörten ihr nun neun Länder an. 1981 kam Griechenland dazu, 1986 Spanien und Portugal.


Blick voraus

1992 wurde mit dem Vertrag von Maastricht die Europäische Union (EU) gegründet. Sie besteht heute aus 27 Staaten.

Die EPZ wurde mit dem Vertrag von Maastricht von der "Gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik" abgelöst.

Seit 2002 haben 17 der 27 Staaten eine gemeinsame Währung, den Euro.