Theater

Das Theater in der DDR

Das Theater genoss in der DDR einen hohen Stellenwert. Wie andere Bereiche der Kultur sollte auch das Theater zur Bildung der sozialistischen Persönlichkeit der Bürger beitragen.

So waren die Eintrittspreise günstig, der Staat subventionierte den Theaterbetrieb, gab also staatliche Gelder dafür her.

1988 gab es in der DDR 213 Spielstätten. Die Theaterdichte war damit sehr hoch. Karten wurden auch über Betriebe und Schulen verteilt.
 

Welche Stücke wurden gespielt?

Noch im Mai 1945, der Zweite Weltkrieg war gerade beendet, erhielten die Berliner Theater die Spielerlaubnis der sowjetischen Besatzer. Klassische Stücke standen bald wieder auf dem Spielplan, genauso wie Dramen heimgekehrter Emigranten, beispielsweise von Friedrich Wolf und natürlich Bert Brecht.

Es ging vor allem darum, das Publikum im sozialistischen Sinn zu erziehen. Viele Stücke richteten sich darum auch an die Arbeiter und Bauern.
 

Zensur

Welche Stücke tatsächlich gespielt wurden, wurde im Voraus geplant. Die Theater legten eine Anzahl an bestimmten Stücken fest, die in den nächsten drei bis fünf Jahren auf dem Spielplan stehen sollten. Auch die künstlerischen und politischen Ziele mussten dabei vermerkt werden.

Zuerst prüfte die Behörde vor Ort, dann die Kulturabteilung des ZK der SED, ob ein Stück gespielt werden durfte oder nicht. Kam es zur Aufführung, wurden schon die Proben dazu genau beobachtet. Das nennt man Zensur.
 

Arbeiter auf die Bühne

Arbeiter wurden aber auch selbst ermutigt, Kultur schaffend tätig zu sein. Der Bitterfelder Weg wollte sie nicht nur zum Schreiben, sondern auch auf die Bühne bringen. In vielen Betrieben wurden Laienspielgruppen gegründet.

Ab 1959 einmal jährlich, ab 1972 alle zwei Jahre wurden die Arbeiterfestspiele veranstaltet. Arbeiter studierten dafür Stücke ein und führten sie vor.
 

E und U: Ernst oder unterhaltsam

Doch auch das professionelle Theater erfreute sich großer Beliebtheit und internationaler Anerkennung. Insbesondere die Berliner Theaterlandschaft zog auch ein Publikum aus dem Westen an. Schauspieler erhielten eine sehr gute Ausbildung.

Neben ernsten und politischen Stücken wurden viele Werke auf die Bühne gebracht, die rein der Unterhaltung dienten, etwa seichte Operetten und Komödien oder die Stücke auf den neu gegründeten Freilichtbühnen (z. B. Harzer Bergtheater oder die Freilichtbühne Ralswiek auf Rügen).